Rezension

Gelungener Auftakt

The Iron Thorn - Flüsternde Magie - Caitlin Kittredge

The Iron Thorn - Flüsternde Magie
von Caitlin Kittredge

Die 15-jährige Moira erzählt uns diese Geschichte aus der Ich-Perspektive. In den meisten Fällen gefällt mir diese Perspektive am liebsten, weil ich durch sie näher am Geschehen, an der Figur bin. Auch hier hat sie dazu geführt, dass ich mich besser in Moiras Gedankenwelt zurechtgefunden habe, aber genau das war auch gleichzeitig ein Nachteil. Moira neigt zu Ausschweifungen und das bekommt der Leser mit voller - langatmiger - Wucht zu spüren. Dieser Eindruck kann aber auch daher rühren, dass inhaltlich nicht viel passiert. Relativ wenige Ereignisse dehnen sich auf weit mehr als 500 Seiten aus und man hat nicht wirklich das Gefühl, voran zu kommen. Es ist nicht langweilig, an der einen oder anderen Stelle passiert etwas, aber umgehauen hat es mich auch nicht. 

Die Liebesgeschichte ist so la la. Es ist mal wieder eine Dreiecksgeschichte zwischen einem Mädchen, ihrem besten Freund und dem charmanten, frechen Fremden. Der Fremde - Dean - ist der typische coole Draufgänger und der beste Freund Cal der Vernünftige, der ständig über irgendetwas mit Moira streitet. Dieser Aspekt hätte etwas origineller und weniger vorhersehbar sein können. 

Genretechnisch bewegen wir uns wieder in einer Art Steampunk, es gibt sowohl Vertreter der Magie wie Vertreter der Wissenschaft. Ich würde sagen, noch ist es mehr Fantasy als Steampunk, aber mir fällt es schwer, mich da festzulegen. Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr über diese Welt zu erfahren. Ich hatte so meine Probleme, mir alles vorzustellen und alles nachzuempfinden, weil man als Leser so recht allein gelassen wird. Es gibt kaum Informationen und Erklärungen, dabei ist diese Welt durchaus interessant. 

Generell ist es ein guter Auftakt mit einigen interessanten Aspekten, der mir aber etwas zu zäh war und dessen Figuren mich nicht hundertprozentig überzeugen konnten. Neugierig auf den zweiten Band der Trilogie bin ich trotzdem.