Rezension

Gelungener Fantasy-Roman

Nachtjäger - J. T. Geissinger

Nachtjäger
von J. T. Geissinger

INHALT

Schon ihr ganzes Leben lang ist Jenna auf der Flucht. Ihre menschliche Mutter hat versucht, sie vor dem Volk ihres Vaters zu schützen und gleichzeitig ihren Kummer in Alkohol zu ertränken. Jenna hat nie verstanden, warum die Ikati so gefährlich für sie sind und warum sie vor ihnen fliehen muss. Sie weiß zwar, dass eine Vereinigung zwischen Menschen und Ikati verboten ist, aber rechtfertigt das ein Leben auf der Flucht? Ihre Mutter zerbricht an dem Druck und stirbt früh. Seitdem lebt Jenna in Einsamkeit.
 
Eines Tages begegnet sie Leander, dem Mann, dem sie niemals hätte begegnen dürfen. Er ist ein Ikati und noch dazu das Alpha seines Rudels. Er soll überprüfen, ob Jenna das Erbe ihres Vaters in sich trägt und sie zu seinem Rudel führen, sollte dies der Fall sein. Von einem Moment auf den anderen wird Jennas Leben Kopf gestellt - und sie weiß nicht mehr, was sie fühlen darf und was nicht...

MEINE MEINUNG
 
 
Allgemein
 
Obwohl es viele Gestaltswandlerbücher gibt, so ist Nachtjäger doch eines der wenigen, die ich gelesen habe. Die Welt der Ikati hat mich interessiert und im Laufe der Geschichte in ihren Bann gezogen.
 
Figuren
 
Jenna ist eine sympathische Protagonistin. Sie hat für mich die richtige Mischung aus Stärke und Weiblichkeit. Sie ist nicht unrealistisch taff und abgebrüht, aber sie ist auch kein kleines Mädchen, dass zu allem Ja und Amen sagt, das nie den Mund aufmacht und sich hinter Männern verstecken muss. Sie hat ihren eigenen Willen und sie hat gelernt, wie sie alleine zurecht kommt.
 
Leander ist da schon eher der typische Anführer, gibt sich aber Mühe, nicht so übertrieben dominant zu wirken, wie in anderen Geschichten. Für mich war das sehr angenehm, mit solchen Figuren kann ich deutlich eher sympathisieren als mit denen, die von den weiblichen Protagonistinnen Unterwerfung fordern und sich als "Mann im Haus" aufspielen müssen.
 
Zusammen ergeben die beiden eine klassische Romeo & Julia  - Konstellation. Eine Liebe, die nicht sein darf, eine Gesellschaft, die gegen sie ist. Und obwohl das Prinzip so alt ist, lese ich es immer wieder gerne.

Plot
 
Der Hauptplot ist sicherlich die Liebesgeschichte zwischen Leander und Jenna und wie schon erwähnt, mag ich den klassischen Romeo & Julia - Plot besonders gerne. Hier sind Herzschmerz, Emotionen und Leidenschaft vorprogrammiert. Mir gefällt aber auch die Mischung von Fantasy- und Aktionelementen, die dem Plot etwas mehr Tiefe geben.
 
Die Ikati haben zwar einen tollen Namen, weisen sonst aber altbekannte Muster auf. Sie sind Gestaltswandler, die im Rudel leben. Angeführt werden sie von einem Alpha, in diesem Fall Leander. Auf der ganzen Welt gibt es Rudel, die alle unter den gleichen Regeln leben und sich streng daran halten. Die erste lautet: lasse dich nicht mit einem Menschen ein. Was die Ikati von anderen Gestaltswandler wie beispielsweise Werwölfen abgrenzt ist die Tatsache, dass sie über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Welche das genau sind, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um nichts vorwegzunehmen. Und anders als zottelige Werwölfe, sind die Kati wunderschöne Wesen.

Sprache

Nachtjäger ist ein Easy-read, wie man so schön sagt. Es ist ein temporeicher, romantischer Fantasyroman, den man schnell und leicht lesen kann und den man auch in einer Nacht auslesen kann. Ich fand die Sprache recht angenehm und brauchte nicht lange, um mich einzulesen.

Fazit

Ein gelungener Fantasyroman, der Neugierig auf den zweiten Band macht.
 
4 von 5 Punkten
 
Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache 1/2 Punkt
 
~*~ Heyne ~*~ 448 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-453-31498-6 ~*~ Taschenbuch ~*~ 8,99€ ~*~ Juli 2013 ~*~