Rezension

Genug ist genug...oder?

Boy meets Girl -

Boy meets Girl
von Julia Holbe

Bewertet mit 3 Sternen

Nora ist seit Jahren mit Paul verheiratet. Gemeinsam habe sie eine erwachsene Tochter, die bereits ausgezogen ist und ein eigenständiges Leben führt. Nora, die Mutter ist Paartherapeutin und unterstützt ihre Klienten professionell bei Schwierigkeiten rund um das Thema Partnerschaft. Da man bekanntlich Berufliches vom Privaten trennen sollte, gelingt es Nora selbst nicht ihre eigenen Eheprobleme in den Griff zu bekommen. Ihr Mann betrügt sie seit Jahren immer wieder mit anderen Frauen und Nora nimmt dies mehr oder weniger so hin. Doch als Paul von der Dienstreise mit einem fremden Frauenschlüpfer im Gepäck nach Hause kommt, schneit es Nora zu reichen. Ist der Wendepunkt in ihrem Leben nun gekommen?

Der Leser begleitet ab diesen Zeitpunkt die Protagonistin auf ihrer gedanklichen Reise durch ihr bisheriges Leben aber auch auf ihrem möglicherweise „neuen“ Weg in die Zukunft. Nora trägt sich, mit ihren Ende 40, mit den Gedanken, ob es das jetzt gewesen sein soll – ihr Leben? Kann man jetzt wirklich noch einmal von vorne anfangen und sich ein neues Leben, in einer neuen Umgebung, mit neuen Abläufen aufbauen? Und kann man sich auch noch einmal neu verlieben, eine neue Partnerschaft eingehen oder bleibt man lieber in seiner vertrauten Umgebung und lässt alles wie es war?

Julia Holbe gelingt es gut den Leser in Noras Gedankenwelt mitzunehmen. Zeitweise „versinkt“ man in die Überlegungen der Romanfigur. Dadurch gelang es mir gut mich in Nora hineinzuversetzen und mich in ihr Erleben hinein zu fühlen.nDennoch hätte ich mir an einem Punkt der Geschichte eine Wendung erhofft. Sozusagen ein „Aufrütteln“, mit dem man wieder aus dieser Gedankenwelt heraus und in das aktuelle Geschehen zurückfindet. Die Handlung bleibt somit bis zum Schluss stetig dahin plätschernd. Etwas überspritzt formuliert, die Geschichte mutet auf Dauer etwas „monoton“ an.

Fazit:

Ein ruhiger Roman zum Thema Liebe, Rückblicke und neuen Plänen, dem ein entscheidender „Wendepunkt“ gut gestanden hätte.