Rezension

Gesetz des Stärkeren

Tödlicher Schlaf -

Tödlicher Schlaf
von Christoph Elbern

Der Bakteriologe Carl-Jakob Melcher erkennt im Jahre 1907 in einem seiner Patienten den alten Schulfreund Ludolf Harberg wieder. Ludolf hat sich im Namen der Forschung auf die Reise nach Afrika begeben, um Dr. Robert Koch bei seinen Studien zu unterstützen. Dort hat ihn die schwere Schlafkrankheit ereilt, die bisher noch als unheilbar gilt. Carl-Jakob hofft aufgrund von Blutuntersuchungen das Unvermeidliche zu verhindern, aber kurze Zeit später verstirbt sein Freund. Kurz vorher hat Ludolf noch versucht, ihm ein Geheimnis anzuvertrauen, aber er war zu schwach. War die Krankheit wirklich der Auslöser seines Todes, oder hat jemand nachgeholfen? Carl-Jakob ist misstrauisch und beginnt mit seinem Freund, dem Polizisten Martin, Recherchen anzustellen...

"Tödlicher Schlaf" ist bereits der zweite Band um den engagierten und aufgeschlossenen Bakteriologen Carl-Jakob Melcher aus der Zeit um den Beginn des 20. Jahrhunderts. Ich bin mit diesem Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Christoph Elbern erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem tragischen Tod des alten Schulfreundes von Carl-Jakob gut aufgebaut und über die beschwerlichen Ermittlungen, die mit überraschenden Wendungen gespickt sind, auf einem ständig hohen Niveau gehalten. Die clever aufgebaute Story wird hervorragend in die historische Kulisse eingebaut und konnte mich bis zum fulminanten Finale mit einer überraschenden und zugleich überzeugenden Auflösung in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Tödlicher Schlaf" ein aus meiner Sicht sehr gelungener historischer Kriminalroman, der neben einer spannenden Story auch noch einen mehr als fesselnden Einblick in die gesellschaftlichen Ansichten des letzten Jahrhunderts gewährt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.