Rezension

Gewöhnungsbedürftig, aber genial

Der Rabengott -

Der Rabengott
von Ann Leckie

Das Buch hat eine sehr interessante Erzählperspektive, die definitiv nichts für jedermann ist. Der Leser erfährt die Geschichte aus der Perspetive einer zunächst namenlosen und unbekannten Figur, die Eolos Handlungen verfolgt und sie Eolo erzählt. Da diese Figur nicht allwissend ist, bedeutet das, der Leser erfährt keine Tatsachen über die Hintergründe und Absichten der agierenden Personen, denn alles ist lediglich eine Interpretation der erzählenden Figur, und die weiß eben nicht viel mehr, als der Leser.

Dies macht den Erzählstil sehr eigenwillig und speziell. Man muss sich darauf einlassen können. Wenn man das kann, macht es aber ausgesprochen großen spaß, dieses Buch zu lesen.

Die Geschichte selbst ist geteilt in der Gegenwart, in der unser Erzähler berichtet, was Eolo sagt und tut, und den Teilen, in dem der Erzähler seine eigene Geschichte erzählt.
Lange bleibt hierbei undurchsichtig, wer eigentlich dieser Erzähler ist, und wie seine Geschichte mit der Gegenwart zusammenpassen, was sehr zur Spannung beiträgt. Letzten Endes erhält man ein weitestgehend rundes, stimmiges Bild, auch wenn nicht alle Fragen geklärt werden. Auch dies passt natürlich sehr zum Stil des Buches. Auch der Punkt, an dem es endet, empfinde ich als ausgesprochen passend und gut gewählt.

Optisch gefällt mir das Cover sehr und dem Buch passend.

Alles in allem eines der besten und vielschichtigsten Bücher, die ich kenne, aber ganz klar auch eines, das definitiv nichts für jeden ist. Es ist einfach in seiner Gesamtheit anders und speziell.