Rezension

Gruselig gut gemacht!

Lost on Nairne Island - Eileen Cook

Lost on Nairne Island
von Eileen Cook

Gruselig, fesselnd und romantisch. Ein spannender Jugendthriller für Zwischendurch!
Wer gruselige Geistergeschichten und furchteinflößende Herrenhäuser mag, kommt bei "Lost on Nairne Island" auf jeden Fall voll auf seine Kosten.
Eileen Cook überzeugt mit ihrem Mystery-Jugendthriller vor allem mit einer tollen Atmosphäre und guten Charakteren. Sie baut um die Geschichte auf Nairne Island herum eine sehr gruselige und düstere Stimmung auf, die auch mich als Leser wirklich eingenommen hat. Diese tolle Atmosphäre unterstreicht das gruselige Geschehen rund um Isobel, Nathaniel und das seltsame Anwesen, das sie seit kurzem ihr neues Zuhause nennt. Das ein oder andere Mal habe ich tatsächlich Gänsehaut bekommen und es, als bekennender Angsthase, ein wenig bereut, das Buch spät Abends gelesen zu haben.

Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Jugendbuch, Geistergeschichte, Thriller und Krimi. Dabei bedient sich die Autorin altbewährten Mitteln aus diesen Genres. Ein ungeklärter Todesfall (vielleicht Mord?), ein furchteinflößendes altes Haus, das schon einiges an mysteriösen Vorfällen auf dem Buckel hat, ein Gerüchteschürendes Dörfchen und schlussendlich eine Protagonistin, die all dem auf den Grund gehen möchte.
Aber hey, ich möchte mich an dieser Stelle nicht beschweren. Denn auch wenn man das ganze bestimmt schon mehr als einmal in dieser oder einer anderen Form irgendwo gelesen hat, war das Buch für mich trotzdem eine sehr unterhaltsame und fesselnde Lektüre.
Denn die Handlung ist spannend, gruselig und hat die ein oder anderen Wendungen auf Lager.

Der Schreibstil ist betont locker und jugendlich, was tendenziell auch kein Kritikpunkt ist. Was mir jedoch mit der Zeit ziemlich auf den Senkel ging, war ein Stilmittel, was die Autorin mit Isobel bis an seine Grenzen ausgereizt hat. Aufzählungen. Ich weiß nicht, wie oft die Protagnonistin Isobel mir in Form von (a), (b) und (c) irgendwelche Möglichkeiten oder Fakten aufgezählt hat. Das erste, und vielleicht sogar noch zweite Mal ist das ja ganz nett und unterbricht die strikte Textform ein wenig. Doch spätestens beim dritten Mal, hat es ein wenig genervt, beim 35. Mal konnte ich mir das dann wirklich nicht mehr durchlesen. Ein wenig mehr Abwechslung in der Hinsicht und Abweichung von diesem nervigen Stilmittel wären da schon wirklich gut gewesen.

Insgesamt ist "Lost on Nairne Island" aber ein unterhaltsamer und spannender Mysterythriller für Jugendliche und jung gebliebene, den man ruhig mal zwischendurch für ein paar spannende Lesestunden verschlingen kann.