Gut
Bewertet mit 4 Sternen
Frank Geissler, Unternehmer und Familienvater, erhält eines Tages ominöse Post: einen USB-Stick. Als er sich den Inhalt anschaut, wird er auf eine Internetseite gelotst. Dort sieht er einen festgeketteten Mann, der panische Angst hat, weil neben ihm ein Käfig mit Ratten ist. Frank ist einer der Spieler, der den Gefangenen retten kann. Er muss dazu eine Mutprobe bestehen.
Frank glaubt an einen Marketingcoup und ignoriert die Sache. Als er am nächsten Tag jedoch über die Internetseite und die Presse vom Tod des Mannes erfährt, nimmt er dieses Spiel auf einmal sehr ernst. Freunde aus Kindheitstagen melden sich nach Jahrzehnten wieder und sind ebenfalls involviert. Sie müssen jetzt gemeinsam für eine Tat aus Kindertagen büßen. Das Leben der Familien steht dabei auf dem Spiel...
Die Geschichte selbst ist kein neues Grundkonzept, die Kindheitsgeschichte der vier alten Freunde ist jedoch interessant. Durch sie kam damals während einer Mutprobe vermutlich ein behinderter Junge ums Leben.
Der Part, der in einem Bunker spielt, war zunächst auch sehr gut. Deutlich konnte ich mir die Beklemmung in der Dunkelheit und die Angst vor den Ratten vorstellen. Als klar wurde, dass wohl einer von den Spielern ein falsches Spiel treibt, fing ich an, nachzudenken. Der unsympathische Thorsten war für die Rolle natürlich prädestiniert. Daher hoffte ich insgeheim, dass die ruhige Manuela Dreck am Stecken hatte. Die Lösung kam daher nicht völlig unerwartet, aber mit einer interessanten Auflösung.
Große Sympathie konnte ich für die Figuren nicht entwickeln. Wahrscheinlich war das aber auch nicht so vorgesehen, da ja immer noch der Tod des Jungen im Raum stand und irgendeine Form der Rechenschaft dafür nur fair erscheint.
Es war mein erstes Buch des Autors (die Covergestaltung hatte mich irgendwie immer abgehalten), aber es wird nicht mein letztes bleiben.