Gut, aber nicht ganz so gut wie Teil 1.
Das Labyrinth haben sie überlebt. Jetzt folgt die Brandwüste - und erneut ein Wettlauf gegen die Zeit.
"The Scorch Trials" (dt: "Die Auserwählten - In der Brandwüste") beginnt sehr vielversprechend und setzt genau dort ein, wo "The Maze Runner" aufgehört hat. Man erfährt mehr über ANGST und den Brand, jedoch kommen auf jedes gelöste Rätsel neue Fragen. Die kleinen Wahrheitshäppchen, die einem zugefüttert werden, entpuppen sich nicht selten als unwahr oder werden von der Hauptperson infrage gestellt, sodass man irgendwann komplett den Überblick verliert.
In puncto Gesellschaftskritik bringt der Autor einen mit der ANGST-Organisation sowie dessen "höheren Zweck" ganz schön zum Grübeln und wirft grundlegene Fragen auf wie "Wieweit darf man für das Allgemeinwohl gehen?" oder "Wieviel ist jeder einzelne bereit dafür zu opfern?" - was ich für die vorgesehende Altersgruppe eigentlich recht angemessen und interessant finde.
Obwohl ich dieses Buch sehr gern gelesen habe, hat mir der Vorgänger deutlich besser gefallen. So verwirrend - und teils frustrierend - das Labyrinth auch gewesen sein mag, habe ich dabei jedoch stets das Gefühl gehabt, dass alles einen Sinn ergibt. Mir fehlte schlicht und einfach so ein bisschen der rote Faden hierbei irgendwie. Das willkürlichen Abschlachten von Jugendlichen, Hetzjagden durch die Wüste sowie diverse Auftritte von Verrückten wirken teilweise etwas wahllos aneinander gereit.
Trotzdem bleibt es spannend! Dashner schafft es weiterhin, den Leser zu überraschen und zu schockieren (an dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich zwar um ein Jugendbuch handelt, der zweite Teil jedoch viel brutaler und bildhafter ist als der erste).
Allerdings macht das Ganze einen natürlich nun auch wieder neugierig auf den dritten Teil und ob es die "große Enthüllung" tatsächlich geben wird. Zumal man bei dieser Endzeitstimmung wohl eher weniger auf Happy End hoffen sollte - was aber widerum auch irgendwie unglaubwürdig und enttäuschend wäre, oder nicht?