Rezension

Gut Ding will Weile haben

Man wird ja wohl noch träumen dürfen - Kristina Günak

Man wird ja wohl noch träumen dürfen
von Kristina Günak

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die 27-Jährige Thea betreibt ihre eigene Physiotherapie-Praxis. Ist ihr eigener Chef. In einem alten Fachwerkhaus in Hameln. Mit unterm Dach praktizieren und arbeiten auch Psychologe Dr. Gosser, Sachbuchautorin Margarete und IT-Nerd Schröder. Die Vier ergänzen sich bestens. Alles läuft mehr oder weniger harmonisch. Bis der Vermieter ihnen fristlos kündigt. Weil ein Investor das Haus kaufen und luxussanieren will. Und als ob es nicht schon schwer genug wäre neue Räume zu finden, verliebt sich Thea plötzlich in Schröders Rücken. Wo soll das bloß hinführen?

Zum Happy End natürlich. Und das machte mir viel Freude. Damit hatte ich jedoch kaum noch gerechnet. Denn bis weit über die Hälfte tat ich mich echt schwer. Protagonistin Thea war mir zwar sympathisch und ich konnte mich mit ihrer inneren Emanze identifizieren. Auch ihre Bindungsängste konnte ich nachvollziehen. Allerdings nervte mich Theas ruppige Oma. Schildkröte Bernd mochte ich dagegen. Denn er verkörpert ganz wunderbar Theas Entwicklung. Die Szenen mit ihren schrulligen Hauskollegen und Kunden mochte ich auch. Doch kam das Ganze nicht in Schwung. Wirkte stückig. Wie gesammelte Sketche. Lustig zwar, aber blutarm. Erst als die Liebesgeschichte in Gang kam, begann es mir richtig Spaß zu machen.

Im letztem Drittel litt und lachte ich mit den Charakteren. Und freute mich auch über das flott hereinbrechende Ende. An dem alles gut geht. Einfach so. Manchmal passt das einfach. Lächelnd schloss ich das Buch. Es wird nicht das letzte von Kristina Günak gewesen sein, das ich lese.