Rezension

gut lesbarer Roman im Australien des 19. Jahrhunderts

In einem weiten Land
von Johanna Nicholls

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Sie ist eine starke Frau. Doch das Schicksal stellt sie vor die schwerste Prüfung.
England 1827: Das Schicksal meint es nicht gut mit Vianna Francis. Als die junge Frau übel verleumdet wird, muss sie zusammen mit ihrer kleinen verwaisten Halbschwester Daisy London Hals über Kopf verlassen und nach Sydney flüchten. Da sie ohne Geld und Papiere in der neuen Heimat ankommt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als das Angebot von George Severin anzunehmen, der zufällig auf die hübsche Frau aufmerksam wird: Er bietet ihr und Daisy ein Zuhause, wenn sie in seinem Casino reiche Männer zum Glücksspiel animiert. Schon bald verlangt Severin aber von ihr, für weitere Dienste zur Verfügung zu stehen. Als sich Vianna widersetzt, droht er, Daisy etwas anzutun. Vianna hat keine Wahl, sie muss das böse Spiel mitspielen. Doch dann scheint sich das Blatt zu wenden, denn sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite. Aber kann sie darauf wirklich vertrauen?
(Quelle: Page & Turner)

Meine Meinung
Die junge Vianna muss London Hals über Kopf mit ihrer kleinen verwaisten Halbschwester Daisy verlassen. Die beiden flüchten nach Sydney, allerdings ohne Geld und Papiere. Somit bleibt Vianna nichts anderes übrig das Angebot von George Severin anzunehmen. Er bietet ihr und Daisy ein Zuhause an, wenn sie dafür im Casino die Männer zum Glückspiel animiert.
Doch dabei bleibt es nicht, bald schon wird Severin zudringlich. Vianna aber wehrt sich, doch damit setzt sie die Gesundheit von Daisy aufs Spiel. Also muss sie das Spiel mitspielen. Dann aber kommt plötzlich Hilfe von einer unerwarteten Seite. Doch kann Vianna darauf wirklich vertrauen?

Der Roman „In einem weiten Land“ stammt von der Autorin Johanna Nicholls. Es ist bereits ihr dritter historischer Roman, für mich aber war dies das erste Buch der Autorin.

Die 3 Protagonisten Felix, Mungo und Vianna sind unterschiedlich aber sie waren mir alle sympathisch. Mancher Situationen aber waren mir nicht zu 100 Prozent nachvollziehbar.
Felix und Mungo sind Halbbrüder. Felix allerdings ist eher reserviert, romantisch und recht schüchtern und unbeholfen was Frauen angeht.
Mungo hingegen ist ein Draufgänger. Er ist ziemlich pfiffig und weiß sich durchzusetzen.
Vianna gefiel mir ebenso sehr gut. Sie ist allerdings eine Figur, deren Handlungen ich nicht immer verstehen konnte. Sie wirkt teilweise recht naiv und unentschlossen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Sie beschreibt die Szenen sehr bildhaft, man kann sich beispielsweise die Landschaft Australien wirklich gut vorstellen.
Die Handlung an sich ist interessant gestaltet. Allerdings fiel mir der Einstieg doch etwas schwer, ich musste mich erst zu Recht finden.
Einerseits geht es um die Suche nach Viannas kleiner Schwester, auf der anderen Seite aber entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte zwischen Felix, Mungo und Vianna.
Johanna Nicholls hat das gesellschaftliche Leben des 19. Jahrhunderts sehr gut ins Geschehen eingeflochten. Außerdem vereint sie in ihrem fiktiven Roman viele historische Personen und Ereignisse. Zudem schafft sie es Spannung zu erzeugen. Ich hatte allerdings oftmals das Gefühl das die Handlung doch ein wenig in die Länge gezogen wurde. Ein paar Seiten weniger hätten hier vielleicht mehr gebracht.

Fazit
Abschließend gesagt ist „In einem weiten Land“ von Johanna Nicholls ein toller Roman, der seine Leser ins Australien des 19. Jahrhunderts entführt.
Die gut ausgearbeiteten Charaktere, der angenehm zu lesende Stil und eine interessante Handlung, die auch Spannung aufbaut, manchmal aber etwas zu lang gehalten ist, haben mich hier sehr gut unterhalten.
Durchaus lesenswert!