Rezension

Gut und solide mit leichten Schwächen

Tödliches Ritual - Marina Heib

Tödliches Ritual
von Marina Heib

Bewertet mit 4 Sternen

Marina Heib hat mit "Tödliches Ritual" einen schönen Thriller abgeliefert, der bereits der dritte Teil um den Ermittler Christian Bayer ist.
Aber auch ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände kann man diesen dritten Band genießen ohne weitere Verständnisprobleme.

In Göttingen steht der gebrochene Hauptkommissar Markus Lorenz vor einem schwierigen Fall. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und ermordet junge Frauen, hauptsächlich Studentinnen, und lässt die Morde wie merkwürdige Rituale aussehen. Lorenz bittet seinen langjährigen Freund Christian Bayer um Hilfe, da er sich selbst nicht in der Lage sieht diesen Fall zu lösen. Schnell fassen sie eine Studenten-Verbindung als mögliche Täter ins Auge und ermitteln in diese Richtung.

Auf der einen Seite haben wir den Kommissar Markus Lorenz, einen gebrochenen und alkoholsüchtigen Mann, der nach dem Tod seiner Frau in ein tiefes Loch gefallen ist. Auf der anderen Seite haben wir seinen besten Freund Christian und seine Freundin Anna Maybach, die sehr sympathisch wirken und gut zusammen arbeiten.
Die Charaktere in diesem Buch fand ich wirklich gut gezeichnet. Nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch alle Nebenermittler und Verdächtigen.

Marina Heib schreibt das Buch teils auch aus der Sicht des Mörders. Durch Tagebucheinträge erhält der Leser einen Eindruck ins Seelenleben des Mörders und schnell wird klar, dass es sich um die Auszüge, die der Mörder sich für seine Taten zum Vorbild nimmt, aus dem "Hexenhammer" stammen. An dieser Stelle wird dann allerdings durch eine wirklich dumme Begebenheit auch klar, wer tatsächlich der Täter ist. Zumindest jedem, der den Hexenhammer (Malleus Maleficarum) und seinen Autor kennt.

Das ist ein wenig ärgerlich und hat mir zwischenzeitlich auch den Spaß am Buch genommen, vor allem, weil es sich leider nicht einfach um eine Irreführung der Autorin gehandelt hat.

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte dennoch sehr spannend, nur zum Ende hin wirkt sie ein wenig gehetzt und die Ereignisse überschlagen sich ein wenig, als ob die Autorin schnell zum Ende kommen wollte, ohne noch weiter auf irgendetwas anderes einzugehen. Das fand ich ein wenig schade, wo doch zuvor im Buch auch so schön auf die Charaktere eingegangen wurde.

Insgesamt ein solider Thriller mit einigen Fehlern und Schwächen.