Rezension

Gute gelungener Erstling!

Teufelsloch
von Christoph Heiden

Bewertet mit 3.5 Sternen

Henry Kilmer kommt sowieso nur schwer von seiner Arbeit los - doch bei diesem Fall ist es noch schlimmer als sonst. Ein ehemaliger Schläger wurde tot, mit einem seltsamen Zeichen in seine Haut geritzt aufgefunden. Kilmer kommt nicht mehr zur Ruhe, er droht sich in diesem Fall selbst zu verlieren. Viel zu oft stehlen sich Täter und Opfer in seine Träume..

Uns begegnet hier ein klassisches Ermittlerduo, so wie man es kennt. Beide völlig unterschiedlich, ein etwas bissiger Umgangston, aber letztendlich springen sie immer wieder füreinander in die Bresche. Nichts neues, aber immer wieder gut! Beide sind Heiden enorm gut gelungen. Kilmer wirkt gebrochen, wirr, so, wie immer am Rande eines Abgrunds und lässt den Leser mehr als einmal daran zweifeln, dass er seinen Job wirklich noch ausführen kann. Linda dagegen ist das komplette Gegenteil, ein bisschen die klassische Mama, die ihre Schäfchen fest im Griff hat. Auch den deutlich jüngeren Kollegen Kilmer.

Ich war mir bereits nach dem ersten Dritten relativ sicher den Täter zu kennen, aber da habe ich Christoph Heiden klar unterschätzt. Die Überraschung am Ende war groß, dieser Krimi ist bis ins letzte Detail perfekt konstruiert. Man fühlt sich auf seiner scheinbar richtigen Fährte bis zum Ende sehr sicher..

Das Einzige was mich ein wenig gestört hat war, dass das Rätsel um Henrys Vergangenheit nicht wirklich gelöst wurde. Ja, an dieser Stelle kann man anmerken, dass so der Raum für weitere Teile geschaffen wird, aber da das für mich eine der interessantesten Fragen beim Lesen war, war ich doch ein wenig enttäuscht, als ich am Ende ohne Antwort da stand.

Dennoch ein absolut gelungener Erstling!