Rezension

Spannendes Debüt

Teufelsloch
von Christoph Heiden

Bewertet mit 4.5 Sternen

*** Bei wld ist ein falscher Text angegeben ***

Ein junger Mann wird krankenhausreif geschlagen, weil er einer Frau schöne Augen gemacht hat. Der Name des Täters ist recht schnell gefunden, aber der Mann selber bleibt verschwunden bis er Tage später wieder auftaucht – allerdings als Leiche.

Christoph Heiden gelingt es in diesem vielschichtigen Krimi sehr gut, die Spannung aufrecht zu erhalten und den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu locken und neue Fragen zu eröffnen. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, ich bin sofort eingetaucht in die Geschichte. Man sollte jedoch aufmerksam lesen, um keine Kleinigkeit zu übersehen, die dann doch mehr Gewicht erhält als ursprünglich gedacht.

Den einzelnen Teilen vorweg geschaltet sind kursiv gedruckte Abschnitte, deren Zusammenhang mit der Geschichte erst später klar wird. Jeder der 5 Teile beginnt mit einem Zitat aus der Bibel und einem Weiteren aus Songs von Chris Rea, dessen Songs die Kommissarin Linda immer wieder hört. Der religiöse Bezug ergibt sich erst recht spät, ist dann aber rückblickend sehr gut nachvollziehbar.

Henry Kilmer, der ermittelnde Kommissar, ist ein Mann mit vielen Geheimnissen und einer Vergangenheit, die Fragen aufwirft. Frühmorgens absolviert er ein einstündiges Lauftraining mit anschließendem work-out, damit er seiner Vergangenheit gedanklich entkommt. Von seinen Kollegen wird er Samurai genannt. Seine Kollegin Linda ist älter als Henry, verheiratet, burschikos und passt auf ihren jüngeren Kollegen auf, der sich nicht immer an die Vorschriften hält.

Neben der spannenden Geschichte mit vielen interessanten Persönlichkeiten sind mir besonders die diversen Passagen zu den Lesegewohnheiten von Henry oder auch der Bibliothekarin in Erinnerung geblieben. Verweise auf Poe riefen in mir Erinnerungen an die Geschichten dieses Meisters wach. Das Thema des Lesens in einem Kriminalroman ist mir so noch nicht untergekommen und ich habe an vielen Stellen des Buches vor mich hingelächelt und fühlte mich in meiner Lesesucht verstanden.