Rezension

Guter Durchschnitt

Schändung - Jussi Adler-Olsen

Schändung
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 3 Sternen

Leider hat mich "Schändung" ein wenig enttäuscht. Den ersten Band der Reihe fand ich wirklich gut - das Konzept mit der Sondereinheit gefiel mir gut, der Schreibstil war klasse und es gab einen spannenden Fall mit interessante Figuren.
"Schändung" war für mich nicht wirklich spannend. Das Konzept ist ganz gut, doch meiner Meinung nach schöpft der Autor das Potential, das sich hier geboten hätte, nicht aus. Die ganze Geschichte ist recht vorhersehbar; die Ermittlungen selbst fand ich ganz interessant und die Dynamik im Team (vor allem durch den 'Neuzugang, der mir sehr sympathisch ist) hat mir ebenfalls gefallen, doch die Kapitel, die sich um die Verbrechen drehen, konnten mich nicht packen. Die Beschreibung der Taten an sich fand ich nicht besonders schlimm, ich war einfach nicht an diesen Schilderungen interessiert und bei mir kam auch keine Neugierde auf, wie es weiter gehen würde. Teilweise war ich sogar von diesen 'Einschüben' genervt, weil sie die Ermittlungen unterbrochen haben. Die Erzählstruktur hat mir hier nicht wirklich zugesagt.

Das Buch ist definitiv nicht schlecht, aber Band 1 war auf jeden Fall besser und vor allem spannender. Der Fall hatte einiges an Potential, das der Autor meiner Meinung nach nicht wirklich ausgeschöpft hat.
Da mir aber die Schilderung der Arbeit des Sonderdezernats und die neue 'Teamdynamik' gut gefallen haben und auch der Schreibstil wieder sehr gut und lebensnah war, war "Schändung" eine kurzweilige Lektüre. Das Buch ist ein guter Durchschnitt, wenn auch ein bisschen langwierig.