Rezension

Guter historischer Roman

Die russische Herzogin - Petra Durst-Benning

Die russische Herzogin
von Petra Durst-Benning

Bewertet mit 4 Sternen

Historische Romane, die Geschichten erzählen, die viele Tatsachen beinhalten finde ich immer ganz spannend. Bis heute kann das Vermächtnis der beiden starken Frauen Olga und Wera, die in diesem Roman die Hauptrolle spielen, besichtigt werden.
Auch ohne den ersten Band („Die Zarentochter“) zu kennen, habe ich mich schnell eingelesen. Die Familienbeziehungen zwischen den russischen Romanows und dem württembergischen Hof habe schnell durchschaut. Der erste Band ist also kein Muss, um hier Spaß beim Lesen zu haben. Die Geschichte beginnt mit Wera, die am russischen Zarenhof aufwächst. Sie ist ein sehr aktives Kind, welches eine Menge Unsinn anstellt. Da die Pädagogikmethoden in dieser Zeit sich nur langsam weiterentwickeln, wird Wera als verrückt hingestellt, der kaum zu helfen ist. Damit sie die Aussichten ihrer älteren und viel ruhigeren Schwester auf eine gute Partie nicht stört, geben ihre Eltern sie an ihre Patentante Olga in Stuttgart ab.
Da Olga keine eigenen Kinder hat, ist sie sehr glücklich darüber. Nach einiger Zeit wird Wera auch verstanden und kann sich prächtig entwickeln. Die Weiterentwicklung Olgas wird dabei nicht vernachlässigt und auch ihr Leben nimmt einen großen Platz im Buch ein.
Es werden zwei sehr starke Frauen beschrieben, die privat viel Unglück erleiden müssen, aber dafür in ihrer sozialen Arbeit umso geschickter sind, so dass sie bis heute bekannt und beliebt sind.
Der Roman liest sich sehr flüssig, ich bin in die Welt richtig hin abgetaucht. Insgesamt sehr ausgewogen, was die historischen Tatsachen und Erdachten betrifft, so dass es ein abgerundetes Bild zweier starker Persönlichkeiten entsteht.