Rezension

Hätte mir andere Auswahl gewünscht

Hip-Hop. 100 Seiten -

Hip-Hop. 100 Seiten
von Daniel Haas

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover gefällt mir sowohl von der Größe, dem Design und der Haptik
auf den ersten Blick sehr. Ideal auch für unterwegs.
Sofort hat mich der erste Abschnitt dann auch schon mitgenommen und in alte Zeiten versetzt. Wie schön! Man erfährt u.a. einiges über die Historie in den USA und die wichtigsten Themen im Hip-Hop.
Die kurzen Künstlervorstellungen haben es in sich. Hier wird tatsächlich alles Wichtige auf den Punkt gebracht. Dazu noch sehr unterhaltsam und kurzweilig. Schön, dass es auch einen Blick auf die Frauen der Hip-Hop Branche gibt. Mein absoluter Favorit ist die Karte in der Mitte des Buches. Sie gibt einen fabelhaften Überblick über die Orte und Interpreten.
Den Fokus auf Amerika und Deutschland zu legen, finde ich prinzipiell gut. Allerdings ist meiner Meinung nach der deutsche Part eher unterrepräsentiert.
Ich finde es schade, dass der Autor beim deutschen Hip-Hop, seinen Fokus eher auf die heutige Zeit gelenkt hat. Gerade der Beginn von Hip-Hop in den 90ern in Deutschland ist eine so spannende Geschichte. Viele Künstler haben es geschafft, auch ohne Provokation und Eskalation, Missstände aufzuführen und sogar geschichtliche Inhalte auf kurzweilige Weise zu vermitteln. Als Jugendliche konnte man sich oft identifizieren und war an neuen, bisher unbekannten Themen gleich interessiert. Auch das kann Hip-Hop, ganz ohne Gangsterrap auskommen, smart und doch wortgewandt!
Was für eine tolle Idee, eine Playlist zum Buch zu erstellen. Das macht das Buch und die Inhalte viel greifbarer! Das wird wohl nicht mein letztes Buch aus der "100-Seiten"-Reihe gewesen sein.