Rezension

hat ein schönes Gefühl ausgelöst

Long Distance Playlist -

Long Distance Playlist
von Tara Eglington

Bei diesem Buch handelt es sich um eine friends-to-lovers-Geschichte, welche aber erstmal damit beginnt, dass Isolde von ihrem Freund sitzen gelassen wird. Zur gleichen Zeit beginnt sie wieder mit Taylor, ihrem alten Freund seit Kindertagen, zu schreiben. Jedoch merken beide mit der Zeit, dass sich zwischen ihnen weitaus mehr anbahnt als freundschaftliche Gefühle. Das einzige Problem: Die Entfernung zwischen ihnen…

Zum Cover:
Mir gefällt dieses richtig gut! Es ist ziemlich süß mit den Chatnachrichten und dem Orange und passt meiner Meinung nach auch perfekt zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung:
Da ich ab und zu Jugendbücher total gerne lese und dieses mich einfach total angesprochen hat, habe ich mich super auf den Inhalt gefreut. Dieser konnte mich auch auf jeden Fall von sich überzeugen!
Das Buch hat auf den ersten Blick vielleicht relativ viele Seiten, wobei das beim Lesen wirklich nicht spürbar ist, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Das liegt auch daran, dass ein großer Teil der Handlung – besonders im ersten Teil – aus Textnachrichten, Chats und E-Mail Verläufen besteht. Mir hat dieser lockere Schreibstil super gut gefallen und er hat auch richtig gut zur Geschichte gepasst. Ich habe dadurch die jeweiligen Abschnitte wirklich schnell gelesen.

Die tiefe Freundschaft zwischen Taylor und Isolde war einfach so schön und hat auf mich definitiv authentisch gewirkt. Ich habe diese Verbundenheit zwischen ihnen gespürt, egal in welcher Situation und wie weit sie voneinander entfernt waren, da Isolde in Australien lebt und Taylor in Neuseeland.
Das Buch wird über einen ziemlich langen Zeitraum erzählt, weswegen es auch einige Zeitsprünge gibt. Diese brachten die Handlung zwar in Gang und führten dazu, dass das Buch spannend blieb, aber teilweise war ich etwas überrumpelt, wenn eine Szene sehr abrupt endete, wobei ich eigentlich noch gerne mehr gelesen hätte. Das war etwas enttäuschend.

Trotzdem hatte das Buch definitiv sehr viel Authentizität in sich, da alles etwas langsamer angegangen wurde, ohne dass Spannung verloren ging. Ich hatte hier das Gefühl, dass das Buch nicht diesem typischen klischeehaften roten Faden folgte, sondern sein ganz eigenes, persönliches Tempo hatte.
Leider gab es hier wieder den Fall, dass die Protagonisten nicht miteinander reden und dadurch auch Missverständnisse entstanden, verstärkt dadurch, dass die beiden sich hauptsächlich Nachrichten schickten. Darüber sind Emotionen zwar auch oftmals ersichtlich, können aber auch viel schneller falsch gedeutet werden. Hier habe ich manchmal gemerkt, dass dies schnell zum Verhängnis werden kann.

Isolde und Taylor habe ich definitiv in mein Herz geschlossen, es sind einfach wundervolle Charaktere. Beide mit Problemen und Zweifeln, die ich definitiv nachvollziehen konnte. Ich mochte auch, wie mit der Amputation von Taylors Bein umgegangen wurde, und dass hier nicht der Prozess der psychischen Heilung im Mittelpunkt stand, sondern auch, wie er zurück zu seiner alten Leidenschaft findet. Genauso wie bei Isolde, ihre Entwicklung, die das Ballett angeht, fand ich wirklich gut dargestellt. Ballett war etwas, was ich früher auch tanzen wollte und ich empfinde bis heute für diesen Sport eine große Faszination.
Zwar gab es die ein oder andere Stelle, die etwas widersprüchlich war, auch Isoldes Handlungen, jedoch konnte ich darüber hinwegschauen. Beispielsweise reagierte sie einmal sehr impulsiv, obwohl schon sehr lange klar war, wie diese Sache ausgehen wird und sie sonst in vielen Dingen sehr reif gehandelt hat.

Fazit:
Super unvorhersehbar war das Buch auch nicht, aber dafür sehr angenehm und auch das Ende hat in mir ein gutes Gefühl ausgelöst. Es ist zwar mehr oder weniger offen, aber genau das mag ich daran: Es ist nicht alles klar was noch kommen wird, aber diese Zuversicht und dass vieles seinen Platz gefunden hat ist ein guter Gedanke, eben wie das wahre Leben.

Trotzdem mochte ich dieses Buch wirklich sehr, allen, die gerne Jugendbücher lesen, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Es ist eine total süße Geschichte mit einigen kleinen Schwächen, die ich aber trotzdem positiv in Erinnerung behalten werde.