Rezension

Hej, der Börsenkurs kann durchaus aufregend sein

Die Erbin
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT:
Natalia de la Grip gehört zur Oberschicht Schwedens. Ihre Familie hat adelige Wurzeln und führt das Finanzimperium Investum. Um in dieser Finanzwelt Fuß zu fassen, versucht Natalia, sich selbst einen Namen zu machen. Denn der Vorstand des Familienunternehmens sieht nicht gern Frauen dort. Als eines Tages David Hammar, Schwedens umstrittenster Risikokapitalgeber um ein Mittagessen bittet, nimmt Natalia an. Nichtsahnend welche Folgen das für ihr Leben haben könnte.

FAZIT:
Interessanter Weise schmorte dieses Buch schon lange bei mir im Regal, da ich den Fehler begangen habe, es als Taschenbuch zu kaufen, weil ich das Cover so schön fand. Fehler? Ja, inzwischen lese ich fast nur noch ebooks und Taschenbücher werden vernachlässigt. 

Und dieses Buch hätte von mir nicht vernachlässigt werden dürfen. Simona Ahrnstedt bietet mit diesem Buch ordentlich Abwechselung. Die Handlung spielt erfrischenderweise in Schweden und die Orte und auch die Namen der Protagonisten entführen beim Lesen mal in andere Gefilde als die typischen amerikanischen oder englischen Schilderungen. (Ein Hej kann auch mal ganz schön sein.)

Ich hatte bei der Love Letter Convention 2016 das Glück die Autorin bei einem meet and greet zu treffen und war von ihrer Art begeistert. Sie erzählte davon, dass es in Schweden kaum Autoren gibt, die erotische Bücher schreiben und es auch häufig das Vokabular für abwechslungsreichen Szenen gar nicht gibt. Durch die Übersetzung ins Deutsche konnte ich diesbezüglich keine negativen Feststellungen machen. Aber der Schreibstil ist offen und locker und trotz der 608 Seiten vergeht die Handlung wie im Fluge. Gefühle sind bei der Autorin groß geschrieben und werden bei der Schilderung der Hauptprotagonisten Natalia und David und auch Asa und Michel schön in der Handlung umgesetzt.

Man erfährt nebenbei, dass der Börsenkurs durchaus aufregend sein kann, was die Autorin selbst übrigens nie für möglich hielt. Das Buch hat wie eine Seifenoper eine Menge zu bieten Hass, Rache, Liebe, Freundschaft, Dünkel, Geld und Adelstitel, daher gehe ich hier nicht weiter auf die Motive der einzelnen Personen ein, um die Spannung nicht kaputt zu machen.

Eine Menge Nebencharaktere wurden eingeführt, von denen ich mir mehr in den Bänden "Ein einziges Geheimnis" und "Alles oder nichts" erhoffe. 

Volle Punktzahl!

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