Rezension

Herrlich authentisch

Töchter der See - Nora Roberts

Töchter der See
von Nora Roberts

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Töchter der See" handelt von Amerikanerin Shannon Bodine, die am Sterbebett ihrer Mutter erfährt, dass ihr bereits verstorbener Vater nicht ihr biologischer Vater ist. Dieser nämlich stammt aus Irland und konnte nicht mit Shannons Mutter mitgehen, da er verheiratet und bereits Vater zweier Töchter war. Shannon ist entsetzt: ihr ganzes Leben baute auf einer Lüge auf! Zornig auf ihre Mutter, trifft es sich schwer, als ihre Mutter verstirbt ohne, dass sich die beiden versöhnt haben. Geplagt von Schuldgefühlen reist sie nach Irland, um ihre Halbschwestern kennen zu lernen. Doch ihr festes Vorhaben wieder nach Amerika zurückzukehren gerät ins Wanken angesichts der magischen Landschaft, der Wärme ihrer dortigen Familie und eines gewissen Murphy, der sich unsterblich in sie verliebt...

Nachdem ich die enttäuschende "Nacht-Triologie" von Nora Roberts beendet hatte, bemerkte ich, dass mir der Abschlussband der "Irland-Trologie" durchgegangen war. Und was war ich erleichtert, denn diese Serie ist Roberts in Höchstform und "Töchter der See" bildet einen romantischen und in sich stimmigen Abschluss.

Großartig ist, dass die Paare aus den beiden Vorbänden immer noch viel erwähnt werden und man ihren weiteren Werdegang so noch mitverfolgen kann, aber Shannon und Murohy funktionieren auch für sich alleine. Shannon ist eine tolle Protagonistin. Sie hat ihre Schwächen, mit denen sie auch direkt eingeführt wird und auch wenn man zunächst nur Kälte und Unsicherheit von ihr geboten bekommt, merkt man schnell, dass sie eine starke Persönlichkeit ist und warmherzig. Das eigentliche Highlight ist aber trotzdem Murphy. Er war im Gegensatz zu Shannon bereits in den ersten beiden Teilen aufgetaucht, so dass man den charmanten Mann schon kennen lernen konnte. Hier setzt er dem Ganzen jedoch die Krone auf, denn er ist wirklich zum Dahinschmelzen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt zwar nicht auf Anhieb, da Shannon ihn zunächst für unheimlich hält. Doch Murphy und sein Charme siegen und bereitet für das Paar auch ein Platz im Herzen des Lesers. Der Aspekt, dass ihrer Liebesgeschichte mit der geschichte vom Reiter und der Hexe noch eine magische Note gegeben wird, kann man gut akzeptieren. Die ganze Mystik passt schließlich hervorragend zu dem Bild, das auch hier wieder von Irland gegeben wird. Einfach sehr romantisch und magisch, so dass man sofort einen Flug buchen möchte.

Auch die Nebengeschichten sind ansprechend verwoben. Wie sich die Halbschwestern langsam annähern und wie die Geschichte mit der Mutter der Schwestern zu Ende geführt wird, ohne, dass es zu kitschig wirkt. Man kann wirklich nur festhalten, dass man für die "Irland-Triologie" eine absolute Leseempfehlung aussprechen kann, da sie romantisch ist, unterschiedliche Charaktere zusamenführt und ein so verführerisches Bild von Irland zeichnet, dass man sich dem ganzen nicht erziehen kann und was will man als Leser mehr?