Rezension

Hintergrundwissen zum großartigen Film 'Plastic Planet'

Plastic Planet - Werner Boote, Gerhard Pretting

Plastic Planet
von Werner Boote Gerhard Pretting

Bewertet mit 4 Sternen

Erst sieht man den Film und dann möchte man mehr wissen. Wie gut, dass es ein 'Buch zum Film' gibt, das viele Hintergrundinformationen liefert.

Das waren genau die Informationen, die mir noch fehlten.Sie gehen von der Geschichte des Kunststoffs bis hin zu Einzelheiten der gefährlichen Stoffe. In der Mitte findet man Fotos, die dem Film von Werner Boote entnommen sind, am Ende praktische Tipps von Sandra Krautwaschl (Buch 'Plastikfreie Zone') und ein Glossar zum Immer-Wieder-Nachschlagen.

Ich habe unzählige Textstellen markiert, viele Male mit dem Kopf genickt und etliche Male Familienmitglieder mit dem Vorlesen von Textstellen genervt ;-)

Die perfiden Tricks der Industrie:

Die Herstellung von PVC ist die billigste Möglichkeit, die Mengen von Chlor loszuwerden, die bei der Herstellung des Hilfs- und Reinigungsstoffes Natronlauge anfallen. Man umgeht die hohen Chlorentsorgungskosten und, und gleichzeitig wird aus dem Abfall etwas Neues geschaffen, das sich wieder verkaufen lässt. (S. 40)

Aber letztlich ist es unsere Einstellung zum Konsum, zum Überfluss, zum Müll:

Für uns Bürger werden die unschönen Nebenprodukte des Konsumierens in dem Moment unsichtbar und damit quasi inexistent, in dem der Müll abtransportiert wird. (S. 73)

Bloß weil etwas verbrannt wird, ist es noch lange nicht aus der Welt. (S. 89) - Irgendwo bleibt das Gift, es ist nicht zu eliminieren. (S. 92)

Am besten ist der Müll, der gar nicht erst entsteht. Wir arbeiten dran und ich würde mir wünschen, dass das andere auch tun.