Rezension

Historische Schmonzette mit viel Kampf

Der letzte Paladin - Richard Dübell

Der letzte Paladin
von Richard Dübell

Bewertet mit 2 Sternen

Rückentext: SIE KÄMPFEN AUF GEGNERISCHEN SEITEN UND LIEBEN DIESELBE FRAU……Anno 777. Für den jungen Frankenkrieger Roland ist es eine große Ehre, als er in den erlauchten Kreis der Paladine von König Karl aufgenommen wird; und sein Glück scheint perfekt, als Karl ihm die schöne Arima als Frau verspricht. Doch Arimas Herz gehört einem anderen: ausgerechnet Afdza Asdaq, dem Heerführer der Mauren – und damit einem Feind der Franken.
Dennoch entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine tiefe Freundschaft – bis sie einander in ihrer größten Schlacht als Feinde gegenüberstehen. Doch keiner der beiden ahnt, dass ihre Schicksale eng miteinander verbunden sind. Und dass Arima den Schlüssel zur Wahrheit in den Händen hält.

Meine Meinung:
Da ich über keinerlei geschichtliches Hintergrundwissen über die Zeit verfüge, in der dieser Roman spielt, war ich sehr gespannt, was mich bei der Lektüre erwarten würde. Ganz ehrlich gesagt, habe ich mich schon lange mit keinem Buch mehr so schwer getan wie mit diesem. Nicht weil es schlecht geschrieben oder gar langweilig ist, sondern weil mir schlicht das Hintergrundwissen fehlt, um die politischen Handlungen zu verstehen. Dass es Franken, Mauren und Sachsen gab, war schon klar, aber nicht, wo diese Reiche sich befanden und welchen Wechselwirkungen sie ausgesetzt waren.
Zu dieser Hintergrundproblematik kam hinzu, dass in diesem Buch sehr vielen Protagonisten agieren und man sich schon sehr viele Namen merken muss, denn aus jedem Volk agierten viele Personen in wichtiger Weise. So gab es allein auf fränkischer Seite die 12 Paladine, König Karl und diverse Familienangehörige. Als ich dann endlich soweit war, dass ich bestimmte Namen schonmal gelesen hatte, wusste ich nicht mehr sicher, welchem Volk sie angehörten. Dies führte irgendwann dazu, dass ich mir Notizen machte, was den ohnehin etwas zähen Lesefluss noch weiter bremste. Nicht gefallen hat mir die unnötige Verkomplizierung durch undurchsichtige und eigentlich auch unnötige Familienverstrickungen. Hier scheint es mir als wusste der Autor nicht, ob er lieber eine Familiengeschichte mit Lovestory oder einen soliden historischen Roman schreiben wollte. Zudem ist leider vieles erdacht und nur wenig historisch belegt, sodass bei mir nun ein fader Nachgeschmack bleibt. Wer kein Hintergrundwissen zu dieser Zeit hat, weiß nämlich nicht, was stimmt und was nicht und welche Informationen man sich merken sollte und mit welchen man sich falsches Wissen aneignet.
Wer aber ein Experte ist, wird dieses Buch sicher mögen, denn Herr Dübell präsentiert diesen historischen Roman in einer lockeren Art. Er hat manchmal ein listiges Lächeln auf der Feder, der den Leser schmunzeln lässt. Und wer weiß, welche Details richtig sind und welche erdacht, wird einen ganz anderen Zugang zu diesem Buch finden.
Für mich persönlich kann ich aber leider nur 2 Sterne vergeben.