Rezension

Historischer Ausflug nach Basel

Die Todgeweihte - Titus Müller

Die Todgeweihte
von Titus Müller

Bewertet mit 4 Sternen

Basel 1348. Jährlich wechseln sich zwei Familien mit dem Bürgermeisteramt ab. In diesem Jahr steht Konrad von Bärenfels der Stadt vor. Dieser ist hochverschuldet, wie viele andere Familien auch, verschuldet bei der jüdischen Minderheit. Konrad hat Pläne, düstere Pläne...
Sein Sohn Thomas, genannt Tam, hat sich in die Jüdin Saphira verliebt. Und sie sich in ihn. Doch ihre Liebe darf nicht sein, ist doch eine Verbindung zwischen dem Katholiken und der Jüdin verboten. Als Tam seinen Freund Christian mit einem Brief zu Saphira schickt, ahnt er nicht, dass dies der Anfang vom Ende ist....

Titus Müller hat mich mit dieser Geschichte mitgenommen in eine ferne, vergangene Zeit. Dabei hat er viele historische Fakten verwoben, hat sie mit Leben und (erfundenen und historischen) Personen gefüllt und sie spannend erzählt.

Es geht hauptsächlich um die drei jungen Personen, Tam, Saphira und Christian, doch auch die Ränke von Tams Vaters, Konrad von Bärenfelse (eine historische Figur übrigens) haben einen großen Raum.
Alle sind sehr unterschiedlich dargestellt, Tam, eher schüchtern und ein Kopfmensch, Saphira, zu leichtgläubig, Christian , einer der nur seinen Spaß möchte und sich viel zu wenig Gedanken um die Folgen macht und Konrad, der buchstäblich über Leichen geht, um des eigenen Vorteils wegen.
Hinzu kommt eine Zeit in Basel, die geschichtsträchtig ist. Ich möchte nicht zu viel verraten, damit die Spannung erhalten bleibt, aber die Stadt hat in dieser Zeit so einiges erlebt. Diese historischen Fakten hat Titus Müller geschickt mit seinen Protagonisten verknüpft.

Ich habe mich mit dieser Geschichte gut unterhalten gefühlt, ist es dem Autor doch gelungen, sie lebendig zu erzählen, ich konnte mich dadurch in diese nicht leichte Zeit hinein versetzen.
Immer neue Wendungen auch in der Liebesgeschichte erhöhten die Spannung und lange war der Ausgang der Geschichte nicht vorher zu sehen.
Und am Ende punktet der Autor auch noch mit einem Nachwort, das die historischen wahren Begebenheiten aufführt.