Rezension

Dramatisch + gut: Titus Müllers "Die Todgeweihte"

Die Todgeweihte - Titus Müller

Die Todgeweihte
von Titus Müller

Bewertet mit 5 Sternen

Eine mitreißende Liebesgeschichte vor historischer Kulisse im Basel der Mitte des 14. Jahrhunderts - ein wie gewohnt starker Historienschmöker von Titus Müller!

Die junge Jüdin Saphira gerät in verschiedenste Gefahren, als sie versucht, den letzten Auftrag ihres geliebten verstorbenen Vaters zu erfüllen. Ihre Geschichte wird uns von der Person erzählt, die im aktuellen Kapitel die aufregensten Erlebnisse hat bzw.die eindringlichsten Erfahrungen durchlebt. Dadurch kann man sich als Leser gut in die unterschiedlichsten Personen hinein versetzen, ihre Sichtweise zu verstehen suchen und eventuell auch Sympathie für sie entwickeln. Spannend bleibt das Buch jedenfalls bis zum Schluss, obwohl man oft "unterwegs" meinen könnte, das Ende vorherzusehen. Erneut beweist der Autor gründliche Recherche über die damalige Zeit ebenso wie eine lebendige Fantasie und großes Fabuliertalent. Man gewinnt geradezu den Eindruck, höchstselbst durch das Basel von damals zu gehen und Menschen unterschiedlichster Stände zu begegnen. Abgerundet wird das Buch angenehm durch Erläuterungen des Autors zu tatsächlichen historischen Daten und die fiktionale Gestalt seiner Protagonistin.