Dramatisch + gut: Titus Müllers "Die Todgeweihte"
Bewertet mit 5 Sternen
Die junge Jüdin Saphira gerät in verschiedenste Gefahren, als sie versucht, den letzten Auftrag ihres geliebten verstorbenen Vaters zu erfüllen. Ihre Geschichte wird uns von der Person erzählt, die im aktuellen Kapitel die aufregensten Erlebnisse hat bzw.die eindringlichsten Erfahrungen durchlebt. Dadurch kann man sich als Leser gut in die unterschiedlichsten Personen hinein versetzen, ihre Sichtweise zu verstehen suchen und eventuell auch Sympathie für sie entwickeln. Spannend bleibt das Buch jedenfalls bis zum Schluss, obwohl man oft "unterwegs" meinen könnte, das Ende vorherzusehen. Erneut beweist der Autor gründliche Recherche über die damalige Zeit ebenso wie eine lebendige Fantasie und großes Fabuliertalent. Man gewinnt geradezu den Eindruck, höchstselbst durch das Basel von damals zu gehen und Menschen unterschiedlichster Stände zu begegnen. Abgerundet wird das Buch angenehm durch Erläuterungen des Autors zu tatsächlichen historischen Daten und die fiktionale Gestalt seiner Protagonistin.