Rezension

Hochspannend!

Zwei Sekunden - Christian V. Ditfurth

Zwei Sekunden
von Christian v. Ditfurth

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Christian von Ditfurth hat nach Heldenfabrik den zweiten Thriller rund um den Ermittler Eugen de Bodt geschrieben. Auf 464 Seiten entwickelt von Ditfurth eine rasante Geschichte.  Zwei Sekunden erscheint am 08. August 2016 bei carl’s books.

Inhalt:

„Terroranschlag beim Staatsbesuch in Berlin. Nur um zwei Sekunden verpasst die Bombe die deutsche Bundeskanzlerin und den russischen Präsidenten. Die Russen behaupten, dass tschetschenische Terroristen hinter dem Anschlag stecken – doch eine Bekennerbotschaft gibt es nicht. Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und Berliner Polizei tappen im Dunkeln. Öffentlichkeit und Politik fordern Ergebnisse. Der Druck wächst. Widerwillig akzeptiert das BKA, dass Hauptkommissar Eugen de Bodt eigene Ermittlungen anstellt. Vor allem in höheren Polizeikreisen ist de Bodt unbeliebt bis verhasst. Doch will sich niemand nachsagen lassen, nicht alles unternommen zu haben. De Bodt und seine Mitarbeiter suchen verzweifelt eine Spur zu den Tätern. Aber erst, als er alle Gewissheiten in Frage stellt, bekommt de Bodt eine Idee, wer die Drahtzieher sein könnten. Doch um sie zu entlarven, muss er mehr einsetzen, als ihm lieb ist: das eigene Leben.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Christian von Ditfurth hat mit Zwei Sekunden einen packenden und sehr aktuellen Thriller geschrieben. Die politischen Konflikte zwischen Deutschland, Russland, der Ukraine und den USA könnten in der Realität zu einem Szenario wie in diesem Buch führen. Das macht die Geschichte manchmal sehr beklemmend. Zudem geschehen gerade, als ich dieses Buch lese, Anschläge in den USA, in Frankreich und Deutschland. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob das, was ich gerade gelesen habe, nicht auch tatsächlich passiert ist. Das war eine merkwürdige Erfahrung.

Zwei Sekunden ist das zweite Buch von Ditfurths mit dem Ermittler de Bodt, kann aber völlig unabhängig für sich gelesen werden.

Die Figur de Bodt ist unglaublich gut gelungen (das gilt auch für seine beiden engen Mitarbeiter Yussuf und Salinger). Zunächst denkt man: Schon wieder so ein schräger Ermittler, aber de Bodt ist viel mehr. Zunächst einmal ist er ein Querdenker, der unglaublich klug ist. Was  manchmal allerdings wirklich nervt, sind seine ständigen Sprüche, mit denen er sein philosophisches Wissen unter Beweis stellen will. Glücklicherweise nimmt deren Häufigkeit im Laufe des Buches ab. De Bodt legt es geradezu darauf an, dass die Polizei ihn rausschmeißt. Er verachtet seine einfältigen Kollegen und zeigt dieses oft sehr deutlich. Allerdings hat er damit die Sympathien des Lesers auf seiner Seite – viele seiner Kollegen sind nämlich wirklich dämlich. Die Antipathien, die ihm von Seiten der Kollegen entgegengebracht werden, beruhen auf Neid. Neid auf de Bodts Erfolge, seine guten Beziehungen zum Bundeskanzleramt, seine Genialität – und seinen überaus guten Spürsinn in gefährlichen Situationen.

Handlung und Ende des Buches sind nicht vorhersehbar. Von Ditfuhrt gelingt es beeindruckend, Klischees von Gut und Böse aufzulösen, Unvorhergesehenes sich spannend entwickeln zu lassen und so den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu packen.

Mein Fazit:

Man muss politisch interessiert sein, um dieses Buch mit Genuss lesen zu können. Was mir nicht gefällt, ist das Cover. Es kommt arg reißerisch daher und lässt einen so tiefgründigen und facettenreichen Thriller nicht vermuten. Bitte mehr von de Bodt!