Im Bann der Siren - fantastisch, magisch, lebendig
Bewertet mit 4 Sternen
Aus der Feder von Kiera Cass bekannt ihre Reihe "Selection". "Siren war ihr allererstes Buch und wurde nun, komplett überarbeitet, veröffentlicht. Kiera Cass geht hierin einen ganz anderen Weg und entführt ihre LeserInnen in das Reich der Mythologie. Es geht um den Mythos der Sirenen, den weiblichen Fabelwesen, deren Gesang für den, er ihn hört, tödlich war.
Doch was ist, wenn eine Stimme dich fragt, ob du weiterleben willst. Denn das genau passiert Kahlen, die mit ihrer Familie auf einer Schiffsreise unterwegs ist. Dabei geraten sie in einen Sturm und das Schiff geht unter. Kahlen wird nunmehr zu einer Dienerin der See, genau wie andere schon zuvor. Hundert Jahre würde sie der See dienen.
80 Jahre später nach dem Schiffsunglück ist es Elizabeth und Miaka, die mit Kahlen zusammen wohnen. Sie leben ganz normal unter Menschen, aber immer darauf bedacht, nicht aufzufallen. Die Beziehung der Schwestern spielt eine große Rolle in der Handlung. Jede hat ihre Träume, Vorstellungen, was sie gerne machen möchte.
Die Faszination der Siren, aber auch ihre Gefahr, die von diesen Meerwesen ausgeht, die Thematik verspricht eine interessante und vielleicht auch spannende Handlung. Die Autorin beschränkt hier die Dienste der jeweiligen Siren auf 100 Jahre, danach werden alle Erinnerungen an die Jahrzehnte gelöscht und sie leben normal weiter. Hundert Jahre nicht altern, was für eine Perspektive ☺ Kein unbekanntes Thema, aber eine gute Grundidee. Gute Voraussetzung für einen guten Roman. Die dazugehörige Liebesgeschichte zwischen Kahlen und Akinli entwickelt sich und endet fast tödlich. Kiera Cass gibt den Leser einen guten Blick in ihre jeweilige Gefühlslage. Und über allem steht das Element Wasser, das Meer, die See.
Zitat S. 51
...Ich bin so froh, dass ich wieder hier bin. Du bist so wundervoll ruhig.Das Wasser kräuselte sich, als würde die See fröhlich lachen. Wir müssen nicht reden, wenn du Ruhe brauchst. Ich bin einfach froh, dass du wieder bei mir bist.
Akinli ist eine interessante Charaktere, hat aber oft den Anschein, dass er zu perfekt herüberkommt. Das Cover ist original wie das englische. Kiera Cass hat mit leicht-lockerer Art einen Roman geschrieben, der sich flüssig lesen läßt. Der Prolog beginnt vielversprechend und macht neugierig. Es tauchen nicht zu viele Charaktere auf, so behält man einen guten Überblick.
"Siren" könnte ein Handicap für alle Kiera Cass-Fans sein, denn es ist ganz normal, dass man Vergleiche zieht. Macht dies nicht, lest das Buch ☺ Trotz einiger kleiner Schwachpunkte zieht die Geschichte den Leser, unbemerkt, in ihren Bann. Es lohnt sich allemal zu lesen.