Rezension

im Mittelalter fand sie die große Liebe

Nur zu zweit sind wir eins - Ewa A.

Nur zu zweit sind wir eins
von Ewa A.

Der spannende Liebesroman „nur zu zweit sind wir eins“ wurde von der Autorin Ewa A. geschrieben. Das Buch ist 2015 bei neobook Self-Publishing erschienen und umfasst 188 Seiten.

Als Esther in ihrem Garten einen Graben gräbt um dort einen Teich anlegen zu können, findet sie dabei einen uralten Ring, welcher sich nachdem sie ihn geputzt hat als uraltes Armband, genauer gesagt aus dem 1410 herausstellt. Da sie sich nicht zurückhalten kann, zieht sie diesen an und dabei wird ihr schwarz vor Augen. Als sie aufwacht, liegt sie nicht wie erwartet in ihrer Küche, sondern auf einer Wiese und erfährt von einem Bauern, dass sie sich in der Vergangenheit, genauer gesagt im Jahr 1410 befindet. Da das Armband verschwunden ist, lässt sie sich von dem Bauern zum Bader bringen. Dies war zumindest der Plan, unterwegs treffen sie auf den Grafen Nickolas, welcher ihr auch als Mann gefällt und welcher sie am Ende zum Bader bringt, da er sie wegen ihrem gelben Top für eine Hure hält. Kann und will sie sich in dieser Zeit anpassen oder wie kommt sie wieder in ihre Zeit und wie geht es mit dem Grafen weiter, denn auch sie lässt ihn keineswegs kalt?

Esther ist eine selbstbewusste junge Frau, welche sich nach einiger Zeit lernt, anzupassen. Anfangs fiel ihr dies nicht leicht, aber genau dies erwartet man, aber dennoch ist sie mutig und versucht einen Weg nach Hause zu finden. Ihre Loyalität zeigt sich erst später, aber von Anfang an mochte ich sie. Denn mit ihr konnte ich genauso gut mitfühlen wie mit dem Grafen Nickolas, welcher viel zu früh seine Eltern verlor und deswegen schon in jungen Jahren Graf wurde. Obwohl Esther ihn nicht kalt lässt, will er eigentlich nur eine Nacht mit ihr verbringen, denn von der Liebe hat er genug nachdem sein Vater nur ein Jahr nach seiner Mutter starb. Er ist loyal, selbstbewusst stur und sehr intelligent. Seine Offenheit gegenüber Neuem hat mich positiv überrascht. Auch die anderen Nebencharaktere mochte ich sehr, mit diesen konnte ich ebenfalls mitfühlen, auch wenn ich nicht jeden mochte.

Sowohl die Gegenwart wie auch die Vergangenheit wurde so gut beschrieben, dass man sie wie einen Film vor sich sah. So fand ich schon zum Anfang genial, als Esther in die mittelalterliche Stadt kam, dass die dreckigen und stinkenden Straßen so geschickt beschrieben wurden. Man ist zusammen mit Esther in diese Welt eingedrungen und dies war vor allem interessant, da die junge Frau aus der Gegenwart stammte. Manchmal habe ich zusammen mit ihr einen Schock bekommen und mich gewundert, so zum Beispiel beim Bader als ich gemerkt habe wie freizügig die Menschen damals waren oder später was für giftige Beeren man früher aß und die Schmerzen danach einfach akzeptierte und sich nicht auf die Suche nach der Ursache machte.

Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, so dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Das Buch ist in der dritten Person Singular geschrieben und zwar aus verschiedenen Blickwinkeln, aber hauptsächlich aus Esther und Nikolas Sicht. Es ist eine tolle Liebesgeschichte mit keiner zu großen Prise Erotik und ein sehr spannender Roman, so dass ich diesen nicht aus den Händen legen konnte und in einem Rutsch durchgelesen habe. Der wunderbare Humor von Esther hat mir sehr gefallen und ganz begeistert bin ich von dem Ende, welches so ganz anders ist, als ich es erwartet hatte.

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter. Es eignet sich sowohl für Leser von Liebesromanen wie auch für solche die gerne spannende Zeitreisegeschichten lesen.