Rezension

Im Namensdschungel

Schwesterlein, komm tanz mit mir - Mary Higgins Clark

Schwesterlein, komm tanz mit mir
von Mary Higgins Clark

Bewertet mit 2 Sternen

„Suche junge Frau, die gerne tanzt.“
Wer auf diese Kontaktanzeige antwortet und schön und begabt genug ist, der hat verloren. Ein Serienmörder arbeitet in New York mit dieser Masche. Auch Erin ist ihm zum Opfer gefallen.

Erin war jung, wunderschön und Schmuckdesignerin. Ihre Freundin Darcy, eine Innenarchitektin, ebenso wunderschön, will der Sache auf den Grund gehen. Über ihre Eltern, die beide berühmte Schauspieler sind, spricht sie nicht gerne. Nona, die Fernsehjournalistin, etwas älter, aber sehr attraktiv, beobachtet das mit Sorge…

Ja, hier tummeln sich die Reichen, Schönen und Begabten zuhauf. Anfangs denkt man, man hangelt sich von Klischee zu Klischee. Halten wir dem Buch zugute, dass es 1991 geschrieben wurde. Vielleicht war das damals ja noch originell.

Dann regnet es Namen. Da ist Agent Vincent, D`Ambrosio, , geschieden und im besten Alter, Chris Sheridan, attraktiver junger Auktionator, selbstsicher und kultiviert, seine angeborene Klasse zeigen die noblen Gesichtszüge, Doug Fox, der zwar nur Kaufmann ist, aber eine Zweitwohnung unter dem Namen Douglas Fields unterhält, natürlich ist er ein begabter Zeichner und sehr attraktiv, Len Parker, David Weld, Albert Booth, Jay Stratton, der charmante Juwelier, Michael Nash, der charismatische Psychiater mit exquisitem Geschmack , Charles North, wer war der noch gleich, Gus Boxer… und alle haben auch noch Bedienstete, Ehepartner, Eltern, Bekannte, deren Namen man auch noch verkraften muss. 

Natürlich bieten viele Namen letztendlich viele Verdächtige. Nur ist man hier bis zum Schluss damit beschäftigt, die Menschen zu sortieren, die einem abwechselnd in kurzen Passagen um die Ohren fliegen. Und wenn dann beispielsweise Doug Fox und Michael Nash auch noch zwischendurch nur Doug, Nash, Michael oder Fox heißen, gerät man komplett ins Schwimmen, fast hätte ich die Auflösung übersehen.
Ein Gutes hat der Namenswirrwar allerdings: Man ist beschäftigt und hat keine Zeit, sich zu langweilen. Viel passiert da nicht.

Am Schluss wird es sogar noch ein bisschen spannend. Dafür bekommt dieses Buch einen zweiten Stern. Damit ist es gut bedient.