Rezension

Im Port Cristalline

Die rastlosen Geister des Salon Nocturne -

Die rastlosen Geister des Salon Nocturne
von Stefanie Schuhen

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Ein magisches Café, gefährliche Rituale und zarte Gefühle in Paris: mit­rei­ßende Urban Fan­tasy für Fans von Liza Grimm und Laura Kneidl

Die magiebegabte Bäckerin Jackie ist durch einen mächtigen Zau­ber an ihr Haus in Paris ge­fes­selt, nur mit­hilfe der streu­nen­den Kat­zen kann sie es manch­mal ver­las­sen. In dem da­zu­ge­hö­ri­gen Café Salon Noc­turne ver­kauft sie mag­ische Tränke und Tink­turen und hat sich mit ihrem Schick­sal arran­giert. Doch dann ex­peri­men­tiert je­mand mit ge­fähr­lichen Bin­dungs­ritu­alen – mit fa­ta­len Fol­gen, und Jackie wird von ASRAM, der Agen­tur zur Kont­rolle der Magie, als Ex­per­tin an­ge­for­dert. Eigent­lich wider­strebt ihr die Zu­sam­men­ar­beit. Und muss­ten sie aus­ge­rech­net Gab­riel Rivera schicken? Jenen Mann, des­sen Name Jackie schon so lange ver­folgt und der nun alles daran zu set­zen scheint, ihre ge­ord­nete Welt aus den Fu­gen zu rei­ßen …

 

Rezension:

Gabriel ist Agent der Magie-Kontroll-Behörde in Stras­bourg. Als er eines Tages nach Paris dele­giert wird, um dort Kon­takte zu einer po­ten­zi­ell hilf­reichen Zivi­lis­tin in einem Fall um krimi­nelle Bin­dungs­magie her­zu­stel­len, ahnt er be­reits, wer das ist, seine Kind­heits­freun­din Jackie. Die ist näm­lich selbst seit ihrem 14. Lebens­jahr ma­gisch an ihr Wohn­haus ge­bun­den und kann die­ses nicht ver­las­sen. Aller­dings hegt Jackie starke Vor­be­halte gegen die Be­hörde.

Stefanie Schuhens in Paris angesiedelte Urban-Fantasy-Welt hebt sich deut­lich vom Schema F des Gen­res ab. Das fängt schon mit den bei­den Prota­gonis­ten an, die nicht nur er­wach­sen, son­dern auch schon längst mit der magi­schen Welt ver­traut sind. Das weit ver­brei­tete Stil­mit­tel, dass ein bis­her nicht ein­ge­weih­ter Mensch zu­sam­men mit dem Leser in diese Welt ein­ge­führt wird, ist hier dem­ent­sprech­end nicht zu fin­den. Statt­des­sen ent­springt die Hand­lung aus einem Ver­brechen, des­sen Motiv vor­erst nicht er­kenn­bar ist, und einer magi­schen Kont­roll-Be­hörde, die bei den von ihr kont­rol­lier­ten Wesen alles andere als be­liebt ist. Auch die ge­mein­same Kind­heit der bei­den Prota­gonis­ten wirft einige Fra­gen auf. Auf eine Ro­manze zwi­schen ihnen ver­zich­tet die Auto­rin je­doch. Spezi­elle lokale Ge­ge­ben­hei­ten des Hand­lungs­ortes spie­len da­ge­gen nur im Zu­sam­men­hang mit dem be­rühm­ten Tun­nel­sys­tem der Kata­kom­ben eine Rolle. Ob­wohl das Buch eine ab­ge­schlos­sene Hand­lung auf­weist und keine Hin­weise auf even­tu­elle Fort­set­zungen zu fin­den sind, wirkt das Set­ting doch so, als wären solche zu er­war­ten. Dafür spricht auch, dass die Fra­gen nach den ver­bin­den­den Kind­heits­er­in­ner­ungen und Jackies Bin­dung an das Haus noch offen sind. In die­ser Hin­sicht bleibt eini­ges rät­sel­haft.

Die Autorin wechselt den Fokus zwischen ihren bei­den Prota­gonis­ten.

 

Fazit:

Eine interessante neue Urban-Fantasy-Welt, die noch reich­lich Raum für wei­tere Aben­teuer der bei­den Prota­gonis­ten böte.

 

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