Rezension

In ihrem dritten Fall muss sich Helen Freitag ihrer irischen Vergangenheit stellen

Irisches Blut -

Irisches Blut
von Nicole Peters

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Nicole Peters den dritten Band ihrer Reihe um die Rechtsanwältin Helen Freitag und ihre Auszubildene Marie Glücklich vor, bietet dabei beste Krimiunterhaltung und überzeugt vor allem durch ein gut aufeinander abgestimmtes Figurenensemble.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem spielt diesmal die irische Vergangenheit von Helen Freitag eine große Rolle, die bislang immer nur angedeutet wurde.

Eigentlich ist Helen Freitag auf ein paar ruhige Tage am Niederrhein eingestellt, die sie mit ihrem Freund, dem Journalisten Ralf Peter „Rabe“ Voss verbringen will, als ein Anruf all ihre Pläne über den Haufen wirft. In Irland ist der Gestütsbesitzer Kevin O´Brian, mit dessen Sohn Dane sie liiert war, bis dieser vor 15 Jahren angeblich Selbstmord begangen hat, einem Mord zum Opfer gefallen. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen ? Helen macht sich sofort auf den Weg nach Irland und bekommt es dort mit einem undurchsichtigen Beziehungsgeflecht rund um das Ballyhonny Gestüt zu tun. Währenddessen schließt sich ihre Auszubildene Marie Glücklich einer Gruppe von Tierschützern an und lernt, ebenso wie Helen in Irland, die Schattenseiten des Pferderennsportes kennen.  

Anders wie in den ersten beiden Bänden nimmt die gut aufgebaute Geschichte diesmal schnell Fahrt auf und bietet dank des packenden Schreibstils von Beginn an ein atmosphärisch dichtes Geschehen mit einigen überraschenden Wendungen. Neben den wechselnden Erzählperspektiven von Helen und Marie werden auch immer wieder Rückblenden eingestreut, die nach und nach etwas mehr Licht in das Dunkel der Vergangenheit bringen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen sich die neuen Figuren gut in das vorhandene Ensemble einreihen. Ein Personenregister hilft zudem ungemein, sich in dem zunächst noch recht unübersichtlichen Beziehungsgeflecht in Irland zurechtzufinden. Am Ende gibt es eine überzeugende und auch schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt und einige interessante Entwicklungen für die Zukunft einläutet.

Wer auf spannende Kriminalromane steht und ein Faible für die grüne Insel hat, wird hier bestens bedient und unterhalten.