Rezension

Informativ und unterhaltsam; allerdings ist das erste Drittel keine "leichte Kost"

Joe und die Carbon Connection - Martin Deggelmann

Joe und die Carbon Connection
von Martin Deggelmann

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Joe, der Protagonist dieses Romans/Sachbuchs, ist klein, sehr klein, und alt, uralt – genauer: er hat einen Durchmesser von ca. einem Zehnmillionstel Millimeter und ist ca. acht Milliarden Jahre alt. Denn Joe ist ein Kohlenstoffatom, das einst in einer Sonne entstand und seitdem die Entwicklung unserer Galaxie und der Erde miterlebt und nun von seinen Abenteuern berichtet.

Mein Leseeindruck:

Joe berichtet in lockerem Stil über seine Abenteuer im Reich der Atome und Atomteilchen. Den besonderen Reiz macht dabei aus, dass hier astronomische, physikalische, chemische und biologische Zusammenhänge nicht aus der Perspektive der „Großen“ (also uns Menschen), sondern aus der Perspektive der kleinsten Teilchen geschildert werden.

Trotzdem ist das erste Drittel des Buches für Leser ohne oder mit sehr geringen naturwissenschaftlichen Kenntnissen keine leichte Kost. Und obwohl ich sonst kein besonderer Freund von Schaubildern bin, hätte ich mir doch in diesem Teil des Buches ein paar Abbildungen gewünscht, um so einen leichteren Einstieg in die Materie zu bekommen.

Nachdem aber die grundlegenden physikalischen und chemischen Prozesse vorgestellt worden sind, die auf Atomebene und in einer Sonne bzw. im Universum wirken, wird die Lektüre wesentlich leichter.

Deshalb meine Empfehlung für am Thema Interessierte, die sich – wie ich – am Anfang etwas schwer tun: Durchhalten, es lohnt sich!

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe eine Menge gelernt bzw. sehr lang verschüttetes Wissen wiederaufgefrischt – und ich bin gut unterhalten worden und weiß nun, warum Joe die Wasserstoffatome nicht mag und Angst vor der NASA hat. ;-)

Meine Leseempfehlung:

Empfehlen kann ich „Joe und die Carbon Connection“ für am Thema interessierte erwachsene Leser oder interessierte Jugendliche mit fortgeschrittenen naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen (Theorie bzw. Modell des Atomaufbaus und die in einem Atom wirkenden Kräfte und Prozesse sollten möglichst bekannt sein; leider erinnere ich mich nicht mehr, wann das in der Schule besprochen wird (9./10. Klasse??).