Rezension

✎ Ingrid Uebe - Anna und die Himmelsbriefe

Anna und die Himmelsbriefe - Ingrid Uebe

Anna und die Himmelsbriefe
von Ingrid Uebe

Für mich klang der Klappentext von "Anna und die Himmelsbriefe" nach einem gemütlichen und warmen Kinderroman, der ein kleines Geheimnis bereit hält.

Leider ist dieses Geheimnis gar keins, denn es wird noch vor dem Ankommen des ersten Himmelbriefes verraten. Das war sehr schade, denn so war zumindest dieser Zauber direkt verflogen.

Die Himmelsbriefe an sich sind eine schöne Idee. Vor allem, dass sie nicht einfach im Buch abgedruckt sind, sondern in kleinen Umschlägen stecken und man sie somit herausnehmen und wie einen richtigen Brief lesen kann.

Annas Reaktionen auf Jette sind nachvollziehbar. Auch für Kinder, die nicht diese Erfahrungen machen mussten. Das Niveau der Geschichte ist für das angegebene Alter von 9 Jahren absolut in Ordnung.
Mir gefällt, dass sich Ingrid Uebe einem Thema angenommen hat, welches heutzutage - zum Glück! - völlig normal ist. Natürlich sprechen Kinder nicht immer gern darüber, wenn ein Elternteil alleinerziehend ist - aus welchem Grund auch immer - und sich dann neu verliebt. Doch mit dieser Lektüre wird ihnen gezeigt, dass sie nicht alleine sind; dass es nichts Schlimmes ist; dass es nichts ist, wofür man sich schämen müsste.

Obwohl viele Kinder in diesem Alter (eventuell) bereits alleine lesen, finde ich, sollten sich Eltern bereit halten, Fragen zu beantworten und in den Arm zu nehmen.

"Anna und die Himmelsbriefe" ist eine Weihnachtslektüre, die mit einem Happy End endet und Kinder wunderbar an die Hand nimmt.

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