Rezension

Intensiv

Eis - Ulla-Lena Lundberg

Eis
von Ulla-Lena Lundberg

Bewertet mit 5 Sternen

Das Titelbild in den kühlen Farben und dem bedrohlich wirkenden Schriftzug "Eis" hat mich sehr angesprochen und ebenso gut hat mir auch das Buch gefallen.

Der junge Pastor Petter Kummel kommt mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter auf die abseits gelegenen Örar-Inseln vor der Küste Schwedens und Finnlands. Er ist gleich von den Natur und den Menschen fasziniert und lebt sich schnell ein. Auch seine Frau Mona fühlt sich sehr wohl, sie hält Kühe und bewirtschaftete einen großen Garten, die kleine Sanna wird von allen geliebt. Im Sommer kommen die Verwandten vorbei und viele Segler legen an, im Winter kehrt Ruhe ein, man widmet sich der Seelsorge und der Geselligkeit. Die Menschen sind zwar verschlossen, aber sehr hilfsbereit. Ein Paradies, in dem man alt werden kann! Doch erst spät erfährt man, wie zerbrechlich diese Idylle sein kann.

Eingestreut sind die kursiv gesetzten Betrachtungen des Postmanns, der als Außenstehender einen anderen Blick auf die Inseln hat und eine  Art "Spökenkieker" ist, der unsichtbare Mächte wahrnehmen kann.

Das Buch ist wunderbar sensibel geschrieben. Lundberg widmet sich viele Einzelheiten des Landlebens, doch das fand ich keinen Moment langweilig. Ihre Schilderungen sind sehr bildhaft und man sieht die Menschen und die Landschaft gleich vor sich. Auch die Menschen sind wunderbar geschildert, die zupackende Ladenbesitzerin, die vom Schicksal schwer gestrafte Ärztin, der Kantor...

Das Buch hat mich sehr beeindruckt und ich musste viel über die Zerbrechlichkeit des Lebens nachdenken. Ich finde es unbedingt lesenswert!