Rezension

Interessant, spannend, hatte aber seine Längen

Number 10 -

Number 10
von C.J. Daugherty

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Gray ist die Tochter der Premierministerin und lebt daher in der Downing Street Nummer 10. Da alle um ihre Sicherheit besorgt sind, fühlt sie sich wie eingesperrt und überhaupt nicht frei. Als sie dann ohne Erlaubnis auf eine Party geht und diese auch noch katastrophal endet, bekommt sie Hausarrest und darf keinen Schritt mehr ohne ihre Bodyguards machen. Um sich die Zeit zu vertreiben streunt sie daher im Haus umher und entdeckt einen geheimen Weg ins Parlament. Wider willen belauscht sie dort zwei Männer, die schreckliches planen....

Meine Meinung
Nachdem mir die Night School-Reihe richtig gut gefallen hatte, war ich natürlich neugierig auf diese Spin-Off-Geschichte. Und was soll ich sagen? Sie war zwar etwas komplett anderes als Night School, aber mir hat sie trotzdem gefallen.

Die Geschichte spielt einige Jahre nach dem Ende der Night School-Reihe und beginnt sehr spannend und interessant. Man wird direkt ins Geschehen geworfen und mit Geheimnissen und Intrigen konfrontiert. Dadurch wird man schnell gefesselt und die Neugier wird geweckt. 
Nach dem fulminanten Start hat die Geschichte für mein Empfinden allerdings ein paar Längen bekommen. Es hat dann ein bisschen gedauert, bis sie wieder so richtig Fahrt aufgenommen hat und mich wieder fesseln konnte. Die Spannung und Neugier war trotzdem immer allgegenwärtig, aber das Tempo hat mir einfach gefehlt.
Im weiteren Verlauf konnte die Geschichte noch mit unerwarteten Wendungen und Überraschungen punkten, was mir gut gefallen hat.
Die Verbindung zu der Night School-Reihe wird ebenfalls schon sehr früh deutlich und hat mir richtig gut gefallen. 

Gray als Hauptfigur hat mir einerseits wirklich gut gefallen, weil sie sehr sympathisch war und sich für einen Teenager authentisch verhalten hat. Aber andererseits hat sie mich häufig auch wirklich genervt, weil sie manchmal etwas irrational gehandelt hat. Sie hat in ihren Gedanken die Probleme gewälzt und man dachte, sie würde dann die richtige Entscheidung treffen, aber es gab immer ein Argument, was dagegen sprach, weshalb sie sich doch für den „schlechteren“ Weg entschieden hat. Das war wirklich nervig und ich wollte sie häufiger schütteln und ihr sagen, dass sie doch endlich mal den Mund aufmachen soll. 
Schön fand ich auch, dass hier Protagonisten aus der Vorgänger-Reihe vorkamen und so die Parallelen noch mal deutlicher wurden. 

Der Schreibstil war einfach und flüssig gehalten, sodass ich gut und schnell vorangekommen bin. Die Spannung und das beklemmende Gefühl aufgrund der Intrigen und Grays Hausarrest haben sich wunderbar in der Atmosphäre widergespiegelt und konnten mich dahingehend auch für sich gewinnen. Die Gefühle und Emotionen waren mal präsenter und mal oberflächlicher, was aber für die Zielgruppe und das Genre der Geschichte völlig in Ordnung war. 

Insgesamt ein tolles Spin-Off bei dem noch Luft nach oben ist, aber die Neugier auf Band 2 am Ende schon geweckt wurde.