Rezension

Isola

Isola - Isabel Abedi

Isola
von Isabel Abedi

Bewertet mit 4 Sternen

[ Inhalt ]
Ein stadtbekannter Regisseur möchte mit 12 Jugendlichen ein etwas anderes Filmprojekt verwirklichen. Die Jugendlichen sollen drei Wochen alleine auf einer einsamen Insel vor der Küste von Brasilien rund um die Uhr gefilmt werden. Die 12 Auserwählten wissen nur, dass es sich um ein neues Filmprojekt handelt. Sie kennen sich untereinander nicht und kommen aus ganz unterschiedlichen Städten. 
Mit von der Partie ist auch die 17-jährige Joy, die sich auf der Insel Vera nennt. Für sie hat die Reise nach Brasilien aber noch einen ganz anderen Grund.
Auf der Insel angekommen leben sich die Jugendlichen auf der Insel ein, als sie herausfinden, dass sie auf der Insel auch ein Spiel spielen sollen. Einer von ihnen wird als Mörder ausgelost, unerkannt selbstverständlich. Dieser muss versuchen, einen nach dem anderen aus dem Spiel zu entfernen. Doch dann entwickelt sich das Spiel zu einem echten Alptraum...

[ Cover ]
Das Cover passt sich wieder wunderbar den restlichen Romane von Isabel Abedi an. Auch dieses Mal ist das Buch wieder größtenteils in schwarz gehalten. Nur durch einen Kreis (der eine Kameralinse darstellen könnte) sieht man ein Stück Meer und eine Insel. Damit passt das Cover sehr schön zum Inhalt des Buches. Trotz des schwarzen Covers sind die Abedi-Bücher ein Blickfang.

[ Das hat mir gefallen ]
Die ganze Geschichte erinnert ein wenig an Big Brother. 12 Jugendliche sollen Tag und Nacht und auf jedem Quadratmeter der Insel überwacht werden. Diese Idee fand ich wirklich spannend. Und sie wurde auch größtenteils schön umgesetzt. 
Die Geschichte wird von Vera im Nachhinein erzählt, daher weiß man gleich zu Anfang, dass ihr nicht viel passiert sein kann. Wo andere jetzt denken, dass dies die Spannung nimmt, fand ich genau diesen Umstand unglaublich gut. Denn dadurch wird klar, dass auf der Insel etwas Schreckliches passiert sein muss und wartet schon auf den Paukenschlag. 
Immer wieder gibt es auch Einschübe, die von einem zunächst Unbekannten stammen und "aus dem Off" kamen. Dies baut die Spannung weiter auf. Dabei ist mir positiv aufgefallen, dass sie der Schreibstil ändert, je nachdem, ob die Geschichte von Vera oder aus Sicht des Unbekannten erzählt wird. Während Veras Teile durch etwas längere Sätze mit vielen Adjektiven beschrieben wird, erzählt der Unbekannte in kurzen, abgehackten Sätzen. Man bekommt wirklich den Eindruck, zwei verschiedene Menschen förmlich zu hören.
Die Auflösung der Geschichte war gut durchdacht und hat mich auch überrascht. Es gab keine Stelle, an der ich mich gelangweilt habe.
Zwar wurde die Liebesgeschichte zwischen Vera und Solo nur angekratzt, was ich aber wenig dramatisch fand, da diese einfach auch nicht im Vordergrund stand.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und die jetzt angeführten Negativ-Punkte fallen dabei wirklich gering ins Gewicht.
Etwas gestört hat mich die Klischeehaftigkeit nahezu aller Charaktere. Schon allein Darling (dieser Name, also bitte!!!), dieses platinblonde, etwas sexbessesene Miststück... Klischee pur!
Auch konnten alle anderen Charaktere auf den 320 Seiten nur wenig Tiefe entwickeln. Die Hauptfigur Vera kam mir dabei meist etwas zu schüchtern und stellenweise auch depressiv vor. 
Auch gab es bei der Aufklsung der Geschichte ein, zwei Punkte, die offen geblieben sind. Da hätte ich mir vielleicht noch den ein oder anderen Satz gewünscht.

[ Fazit ] 
"Isola" ist ein spannendes, actiongeladenes Buch mit einem Hauch einer Liebesgeschichte. Es liest sich in einem Rutsch weg und ist auf jeden Fall mal etwas anderes.
Wegen nur kleiner Schwächen und einer ansonsten tollen Story vergebe ich 4 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus