Rezension

Jäger

Jäger - Tania Carver

Jäger
von Tania Carver

Bewertet mit 4 Sternen

Die Reihe um Phil Brannan und Marina Esposito verfolge ich nun schon seit dem ersten Band und mich hat es immer ein wenig gewundert, wie sehr doch Marina in den Klappentexten in den Vordergrund gerückt wurde, hatte sie doch deutlich weniger mit allem zu tun, eine deutlich geringere Rolle, als Phil. In diesem Band ist es das erste Mal umgekehrt, was ihn auch ein wenig besonders macht in meinen Augen. Zumal er nicht nur dadurch anders ist, sondern auch seine Struktur und der Fall weichen doch ein wenig ab von dem, wie man diese Reihe bisher kennt.

Schlecht ist das Buch dadurch auf jeden Fall nicht, sondern einfach nur anders. Ich muss aber sagen, dass mir persönlich Phil noch ein wenig sympathischer ist, als Marina und der mit in diesem Band ein wenig fehlt. Marina selbst handelt doch häufig auch ein wenig unüberlegt, obwohl sie Psychologin ist, lässt sich doch auch sehr von ihren Emotionen leiten. Natürlich ist auch das wieder vollkommen verständlich, schließlich wurde ihre Tochter entführt, aber es ist manchmal schon wieder etwas zu viel, wenn man bedenkt, was sie schon erlebt hat und mit welchen Hintergründen sie an die Dinge herangehen könnte. Bei den weiteren Charakteren dieses Buches muss ich sagen, hat sich die Autorin sehr Mühe gegeben, da sie richtig interessant sind und man auch ins Rätseln kommt, was wirklich ihre Motive sind. Zunächst kann es zwar verwirrend sein, da man nicht nur mit einer Gegenpartei zu kämpfen hat und versuchen muss diese zu verstehen, aber insgesamt findet man sich sehr schnell zurecht. Für mich selbst fast ein wenig zu schnell, da ich wieder sehr früh die unterschiedlichen Motive durchschaut habe, was allein an einer einzigen kleinen Bermerkung lag, die sicher viele wieder vergessen oder auch überlesen, die für mich aber den Ausschlag gab ein Konstrukt zu überlegen, welches auch wieder stimmig mit dem war, was mit die Auflösung am Ende zeigte. Sehr positiv finde ich jedoch, dass Phils Kollegen Mickey und Anni ein wenig mehr Auftritte in diesem Band haben, da ich die beiden sehr mag, sie das Thema ein wenig auflockern und auch für die notwendigen logischen Gedankengänge sorgen, die Marina oftmals fehlen.

Spannend gemacht hat das Buch vor allem mancher Nebencharakter, wie eine Polizistin und ihr Kollege, die für manchen humoristischen Augenblick gesorgt haben und obwohl sie keine großen Rollen hatten, einfach irgendwie etwas mehr Leben in die Story bringen konnten.

Allgemein ein sehr gut zu lesender Thriller, der wirklich spannend gemacht ist und eine Handlung aufweist, die zunächst verwirrend ist, sich aber sehr gekonnt auflöst. Von mir durchaus eine Empfehlung, auch wenn ich hoffe, dass in den nächsten Bänden Phil wieder ein wenig mehr Aktivitäten zeigen kann.