Rezension

jeder hat sein Geheimnis

Böse Spiele - Cornelia Härtl

Böse Spiele
von Cornelia Härtl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Die Sozialarbeiterin Lena Borowski ist nicht gerade begeistert, als sie unvermittelt vom Jugendamt in ein Containerbüro im Spessartviertel, dem sozialen Brennpunkt Dietzenbachs, versetzt wird. Hier hat sie das Leid von vernachlässigten Kindern und verprügelten Frauen unmittelbar und ständig vor Augen. Statt ihr freies Wochenende zu genießen, lässt sie sich auch noch überreden, nach der wie vom Erdboden verschwundenen Schwägerin ihrer Jugendfreundin zu suchen. Sie findet tatsächlich eine Spur von Sabrina, doch die führt in einen SM-Club im Frankfurter Bahnhofsviertel. Als am Rande des Spessartviertels die Leiche einer offenkundig bei SM-Spielen getöteten Frau auftaucht, befürchtet Lena das Schlimmste. Cornelia Härtl präsentiert in ihrem Krimidebüt eine ganz neue Ermittlerin: keine toughe Kommissarin, sondern eine neugierige und empathische Sozialarbeiterin, die im Moment der Gefahr ihre Ängste überwindet und einem gefährlichen Netzwerk aus Sex, Gewalt, Prostitution und Politik die Stirn bietet.

Aufbau und Handlung:
Lena Borowski ist Sozialarbeiterin.
Sie wird   von ihrem altem Schulfreund Jürgen und ihrer Jugendfreundin Maja gebeten, nach dessen Schwester Sabrina zu suchen.
Sie ist verschwunden.
Hierfür muss Lena ins Rotlichtmilieu abtauchen. In eine Welt die ihr bis dahin gänzlich unbekannt war, was sie da zu sehen bekommt, lässt sich sprachlos zurück.
Zeitgleich hat sie in ihrem Beruf mit der kleinen Samantha zutun, dessen Schicksal ihr ans Herz geht.
Zudem muss sie privat auch erst noch zu sich selbst finden.
Da wird eines Tages eine Leiche gefunden.
Ist es Sabrina?
Erzählt wird zu 80% aus Lena´s Sicht.
Geschickt werden die Erzählstränge in der Schriftart unterteilt.
Die Geschichte kommt etwas holprig in Schwung, die Spannung ist nur unterschwellig spürbar.
Leider gibt es keinerlei Überraschungen.
Mit einem Krimi hat dieses Buch nicht viel zutun, erst im Schlussakt kommt etwas Thrill rein.
Der Schreibstil ist relativ flüssig, so das man gut vorankommt.
Der Autorin gelingt, den Leser in die Welt aus Sex, Gewalt, Prostitution und Poltik abtauchen zu lassen.
Man hat alles wahrhaftig vor Augen, so das alles realitätsnah und gut nachvollziehbar wird.

Meine Meinung:
Das Buch ließ sich ganz gut lesen, dennoch hab ich etwas anderen (von einem Krimi) erwartet.
Die Idee eine Sozialarbeiterin als Ermittlerin einzusetzen, ist nicht schlecht.
Jedoch hatte ich das Gefühl, mir wird die Arbeit einer Sozialarbeiterin gezeigt.
Die Geschichte der kleinen Samatha, fand ich sehr bewegend.
Für mich hatte dies alles nicht viel mit einem Krimi zutun, da haben auch die letzten Seiten nichts mehr wettgemacht.
Den Schlussakkord fand ich sehr gelungen, jedoch hätte man es besser über das ganze Buch dosieren sollen.
Auch hatte ich das Gefühl, Bisexualität und Lena´s Leben waren etwas vordergründig.
Für mich waren die Passagen, in Kursivschrift sehr spannend und interressant.
Zumal man nicht genau wußte, handelt es sich hier um die Vergangenheit oder die Gegenwart.

Fazit: Ein netter Roman , der uns zeigt, das jeder sein Päckchen zu tragen hat und nichts so ist wie es scheint.