Rezension

Jeder Mensch kann ein Wunder sein

Das Atelier der Wunder
von Valérie Tong Cuong

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum es geht: 
Mariette ist Lehrerin und lebt in Angst vor ihren Schülern und ihrem Mann. Sie ist überzeugt dass das Mobbing so weit gehen wird bis sie sich umgebracht hat. Eines Tages läuft das Fass über und Mireille verpasst dem Anführer der Klasse eine heftige Ohrfeige. 
Monsieur Mike ist Obdachlos und hat eine Treppe in Beschlag genommen. Er tut niemandem etwas, sitzt nur dort aber das reicht aus um Neider zu haben. Der Gnom will die Treppe haben, um jeden Preis. 
Millie kann kaum einen Job länger als 6 Monate halten. Als sie zum ersten Mal betrunken nach Hause kommt glaubt sie dass sich die Welt gegen sie verschworen hat, denn das Haus steht in Flammen. 
Alle drei können ihr Glück kaum fassen als Jean vom Atelier bei Ihnen erscheint und eröffnet dass sie ein neues Zuhause bei ihm kriegen können. Ein Angebot dass niemand abschlagen wird denn das Atelier ist dafür bekannt Wunder zu vollbringen. 
Meine Meinung: 
Am schlimmsten für mich war die Beziehung zwischen Mariette und ihrem Ehemann. Sie hat Probleme und sucht Hilfe und er fällt ihr ohne Unterbrechung in den Rücken. Schlimm auch, wie die Therapeuten sich gegen Mariette stellen. Man möchte schreien beim lesen, möchte sie anschreien Mariette doch zuzuhören. 
Bei Millie war mein ersten Impuls allerdings sie zu schütteln dass sie ihr Leben mal auf die Reihe kriegt. Aber das war nur in den ersten beiden Kapiteln und hat sich imens schnell wieder gelegt. 
Obwohl man annehmen könnte, hier viele Klischees zu begegnen, wird einem immer vor Augen geführt dass es ein französisches Buch ist, nicht amerikanisch. 
Nichts ist Schwarz/Weiss, selbst Jean, der ja als Retter der Verwirrten und Verlorenen angeführt wird, ist nicht so einfach gestrickt. Sehr schön kristallisiert sich im Laufe der Geschichte seine wahre Natur, die einen nochmal zu überraschen weiss. 
Das Atelier der Wunder hat nach seinem Erscheinen in Frankreich eine Steilkurve nach Oben auf den Bestsellerlisten hingelegt. Letztes Jahr dann die Krönung mit der Auszeichnung des "Prix du Livre d'Optimiste". 
Wer Bücher im Coehlo oder Marie Sabine Roger mag wird auch hier voll auf seine Kosten kommen! 

Positiv: 
- Die Aussage dass jeder wenn er wöllte ein Held sein kann.
- Jean macht nicht mal besonders viel um die Leben unserer drei Hauptfiguren zu verändern. Manchmal muss es eben nicht viel sein um einen grossen Wandel hervorzurufen.
- Eine getrübte Stimmung durchzieht die Geschichte, französisch halt, die haben es nicht so mit locker flockig ( ausser Levy schreibt das Buch, aber der ist schon so amerikanisch dass er nicht mehr als Franzose gezählt werden kann ) 
- Wunderschönes Cover ;) 
Negativ: 
- Gegen Ende ging es mir dann doch ein wenig schnell.