Rezension

" Jeder Wahnsinn hat seinen Sinn "

Schattwald - Barbara Dribbusch

Schattwald
von Barbara Dribbusch

Bewertet mit 3.5 Sternen

" Schattwald " von Barbara Dribbusch " ist ein Buch das auf zwei Zeitsträngen geschrieben ist und den " Wahnsinn " der Nazizeit wieder auferstehen lässt.

Anne Südhausen, gerade von ihrem Mann verlassen worden, bekommt eines Tages die Nachricht, dass ihre Großmutter, die in Innsbruck wohnt, verstorben ist. Da sie die einzig lebende Verwandte ist, muss sie die Beerdigung und den Nachlass organisieren.Als sie im Haus ihrer Großmutter ankommt, entdeckt sie 13 schwarze Schulhefte, die sich als Tagebücher ihrer Großmutter herausstellen und ein Geheimnis hüten, dass nicht jeder an die Oberfläche kommen lassen möchte.

1943, Charlotte, Annes Großmutter,wird nach dem Tod ihres Zwillingsbruders, der vor Stalingrad gefallen ist, in ein Sanatorium namens " Schattwald " eingeliefert , um sich dort von ihrer Depression zu erholen. Doch es geschehen seltsame Dinge in Schattwald, denen Charlotte nach und nach auf die Spur kommt.

Dieses Buch aus dem Piperverlag berührt ein Thema der Nazizeit, das auch heute noch sehr sensibel behandelt wird. Menschenversuche an psychisch kranken Menschen. Der Name Josef Mengele wird sicher einigen Leser ein Begriff sein. Ein Mediziner und Anthropologe , der in den Konzentrationslager der Nazis Menschenversuche durchführte. Auch dieses Buch berührt dieses Thema , allerdings nur sehr oberflächlich. Es wird mehr Wert darauf gelegt aufzuzeigen, dass es auch Menschen gab, die gegen die Nazis arbeiteten.Ich fand es schade, dass man bei diesem Thema so oberflächlich blieb und so wird mir dieses Buch als netter Roman in Erinnerung bleiben, dessen beide Zeitstränge flüssig und unterhaltsam zu lesen waren, dessen Figuren aber seltsam blass blieben und das bei einem so emotionalen Thema.