Rezension

Jennifer Benkau goes Steampunk

Schlüsselherz - Liv Abigail

Schlüsselherz
von Liv Abigail

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Valender Beazeley arbeitet als Buchhändler im Laden seines konservativistischen Vaters, der Magie komplett ablehnt. Als sich ihm die Chance eröffnet, für die Tänzerin Cera, deren Freundin entführt wurde, zum Detektiv zu werden, ergreift er sie und hofft mit seinem erlesen Wissen glänzen zu können. Da allerdings Cera keine normale Frau und Valender vielleicht doch magisches Blut in sich hat, entwickelt sich auf ihrer gemeinsamen Suche eine Zuneigung, die etliche Hürden überwinden muss.

Setting und Stil:
London im Jahr 2012, allerdings in der Steampunk-Variante. Alles scheint ein bisschen in der Viktorianik hängen geblieben zu sein und anstatt Elektrizität muss man mit Dampfmaschinen und ein kleines bisschen Magie vorlieb nehmen. Diese Welt wird auf einzigartige Weise von Liv Abigail mit Leben erfüllt. Man kann förmlich den alten Buchladen riechen, ist fasziniert von der anrüchigen Welt der Tänzerinnen und gespannt und gefesselt, wie sich die Geschichte entwickelt.
Das Buch liest sich sehr angenehm, die Seiten fließen dahin und es ist richtig schade, wenn man den Lesefluss unterbrechen muss.

Charaktere:
Valender Beazeley wird auf dem Buchcover als charmanter Zyniker beschrieben. Das trifft es auf den Punkt. Bis auf seine Schwester gibt es kaum Lichtpunkte in seinem Leben und erst mit Cera scheint sich sein Leben zu drehen. Ich fühlte mich sofort zu seiner Eigenbrötelei und seiner Sicht der Welt hingezogen und bin froh, seine Wandlung durchleben zu dürfen.
Cera ist eines der charmantesten Wesen dieser Welt. Sie reißt einen mit ihrer Lebensfreude einfach mit und selbst wenn ihre Existenz nur immer eine Schlüsselumdrehung vom Ende entfernt ist, bringt es Spaß zu sehen, wie sie sich für sich und ihre Umwelt einsetzt.
Man sieht, die beiden sind füreinander bestimmt, denn Gegensätzliches zieht sich ja bekanntlich an. Doch gesellschaftliche, moralische und ein paar versteckte Hürden führen die beiden vielleicht doch auf einen anderen Weg?

Geschichte:
Das Buch ist eine Kriminalgeschichte mit einem großen Romance-Anteil. Die beiden suchen nach Ceras Freundin, ermitteln ohne nennenswerte Vorkenntnisse und haben manchmal mehr Glück als Verstand. Die Geschichte ist gespickt mit überraschenden Wendungen, neuen Entdeckungen und Dingen, die es nur beim Steampunk geben kann. Von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd.

Fazit:
Eine absolute Leseempfehlung für Liebhaber romantischer Geschichten, die sich auch gerne in Fantasy-Welten entführen lassen. Da es dabei ins viktorianische Zeitalter zurückgeht, gibt es genug Verbindungen zur modernen Welt, so dass es auch Nicht-Fantasy-Fans gefallen dürfte. Eine Liebesgeschichte, die zwei völlig unterschiedliche Menschen verbindet, ein Kriminalfall, der die Existenz der beiden bedroht, einfach eine Geschichte, bei der man als Leser nichts falsch machen kann. Ein Page-Turner und Must-Read für den September, der auf jede Wunschliste gehört.