Rezension

✎ Julie Clark - Der Tausch

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg. -

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
von Julie Clark

Ich hatte mich auf ein paar spannende Hörstunden eingestellt, denn die Themen 'Tickettausch', 'Gewalt (an  Frauen)' und 'Sterbehilfe' klangen sehr interessant.

Leider ist die Umsetzung des Ganzen dann so unglaubwürdig und undramatisch gewesen, dass ich diese Geschichte weder als Thriller bezeichnen, noch jemandem empfehlen kann.

Spätestens seit dem 11. September 2001 ist es nicht (mehr) möglich, einfach so seine Tickets zu tauschen. Es wird alles so haarklein kontrolliert, dass man selbst ohne Ausweis nicht ins Flugzeug gelassen wird. (leider bereits in der Familie erlebt) Ich war also gespannt, wie die Autorin diesen Umstand bewältigt, wie sie daraus einen glaubwürdigen Thriller spinnt.

Bedauerlicherweise ist ihr dies nicht gelungen.

An einer anderen Stelle kommt die Polizei ins Spiel - dort, wo Eva gelogen hat. Doch auch dieser Faden ist alles andere als plausibel. Am Ende bleiben in diesem Punkt zudem so viele Fragen offen, dass ich mich frage, wozu das Ganze überhaupt angefangen wurde.

Julie Clark geht zwar auf das Thema 'Gewalt an Frauen' ein, doch es bleibt zu sehr im Hintergrund. Aber es spiegelt eben auch sehr gut unsere Wegschau-Gesellschaft. Diesen Aspekt hätte sie gerne noch intensiver herausarbeiten können.

So bleibt es unerfreulicherweise ein Roman, der das Potenzial zu einem hervorragendem Thriller hatte, der jedoch nichts Halbes und nichts Ganzes ist und daher in den Tiefen meines PCs verschwinden wird ...

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