Rezension

Kernfrage

Kernfrage - Andrea Weisbrod

Kernfrage
von Andrea Weisbrod

Bewertet mit 4 Sternen

Teresa Kerns amerikanischer Großonkel Anton Küppers stirbt überraschend bei einer Familienfeier in Koblenz an einer Überdosis Insulin. Teresa, Historikerin mit kriminalistischer Spürnase, vermutet, dass Anton ermordet wurde, und nimmt die Fährte des mysteriösen Killers auf. Liegt der Grund für das Verbrechen in Anton Küppers Nazivergangenheit oder geht es um persönliche Motive? Teresa verstrickt sich tief in der dunklen Geschichte ihrer Familie. Was als romantische Familienreise beginnt, wird schnell zu einem ganz realen Albtraum.

‚Kernfrage‘ ist der zweite Krimi der Autorin Andrea Weisbrod um Theresa Kern. Ich habe dieses Buch gelesen ohne den ersten Teil (‚Tote Väter‘) gelesen zu haben. Prinzipiell ist das möglich, die Handlungen bauen nicht aufeinander auf. Jedoch gibt es sehr oft Rückblenden zu Geschehnissen des ersten Buches. Ich hätte mir an einigen Stellen gewünscht, den ersten Teil vorher gelesen zu haben, um einige Andeutungen und Theresas Gefühlschaos besser verstehen zu können.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, es lässt sich gut lesen und ist den unterschiedlichen Zeitspannen angepasst. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die sich in unterschiedlichen Jahrzehnten befinden. So wird parallel zu den aktuellen Ereignissen um Theresa die Geschichte um ihre Großtanten und –onkel aus der Perspektive von Hermine erzählt.
Die für einen Krimi übliche Spannung habe ich stellenweise (vor allem im mittleren Teil des Buches) vermisst, teilweise hatte ich eher das Gefühl einen Roman zu lesen, was mein Lesevergnügen jedoch in keinster Weise eingeschränkt hat.
‚Kernfrage‘ ist ein interessanter und vielschichtiger Familienkrimi, der zwar nicht immer ein klassischer Krimi, aber dennoch sehr angenehm zu lesen ist.