Rezension

Kitschig, aber unterhaltsam

Tausend Wellen fern 4 - Rebecca Maly

Tausend Wellen fern 4
von Rebecca Maly

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kaylee Heagan wächst Ende des 19. Jahrhunderts in Dublin auf. Als sie 18 Jahre alt ist, lässt der Vater die Ehe mit seiner Frau Erin annullieren, da er sich in eine jüngere Frau verliebt hat. Für Kaylee und ihre Mutter Erin bricht eine Welt zusammen. Dies ist ein Skandal im katholischen Irland, das Frauen wenig Rechte gibt. Dem kann Erin nur durch eine Flucht entgehen und so beschließt sie, nach Neuseeland auszuwandern. Kaylee, die nicht beim Vater bleiben will und ihre Mutter unterstützen möchte, begleitet sie. Während Erin der Abschied von Irland sehr schwer fällt und sie sich nur sehr zögerlich auf Neues einlassen kann, ist ihre Tochter Kaylee offen und interessiert, zupackend und pragmatisch.

Die mehrmonatige Seereise wird zu einem beschwerlichen Abenteuer. Als das Schiff in einen schweren Sturm gerät, werden Kaylee und ihre Mutter getrennt und beide halten die andere für tot. Kaylee wird von einem Walfangschiff gerettet. Dort trifft sie auf den ebenfalls aus Irland stammenden Timothy. Eine zarte Liebe bahnt sich an. Doch bis die beiden miteinander glücklich werden können, gilt es noch viele Hindernisse zu überwinden.

 

Der etwas kitschige Titel und die noch viel kitschigeren Cover sollten einen von der Lektüre nicht abhalten. Dafür ist der vierteilige Roman zu unterhaltsam und lesenswert. Die Handlung ist zwar stellenweise etwas vorhersehbar, durch immer wieder wechselnde Perspektiven wird die Spannung aber hochgehalten. Auch überzeugen die sehr detaillierten und anschaulichen Beschreibungen z.B. der Landschaft, vom Walfang, von dem Betrieb in den angelaufenen Häfen oder sogar von einer Totenzeremonie der Maori.

Etwas befremdlich ist die Aufsplittung des Romans in vier Einzelbände mit eher geringem Umfang, denn nur zusammen ergeben die vier Bände einen Sinn. Die jeweils am Ende jedes Bandes angefügten Rezepte sind zwar eine nette Idee, der Zusammenhang mit dem Roman ist aber nicht ersichtlich.

Etwas kitschig, dennoch unterhaltsam und lesenswert.