Rezension

Komplexe Geschichte, die nachhallt

Blütengrab -

Blütengrab
von Ada Fink

Bewertet mit 4 Sternen

Buch und Klappentext versprechen eine super spannende und interessante Geschichte! Auch das Cover finde ich einfach toll und ist für mich ein absoluter Hingucker.

 

Die junge Ermittlerin Ulrike Bandow aus einem kleinen Ort im Osten Deutschlands muss relativ kurz nach der Wende mit einem westdeutschen Kollegen , Ingo Larssen, zusammenarbeiten, um einen grausamen Mädchenmord aufzuklären.

Die Mädchenleiche wird von der 13 jährigen Ingrid in einem Waldstück entdeckt, über und über mit Blüten bedeckt und mit eingeritzten Runen übersät. Ulrike entdeckt am Fundort eine Halskette, die sie sofort an ihre Vergangenheit und eine vermeintliche Schuld erinnert. Sie behält diese Vermutung jedoch erst mal für sich, versucht aber dann mit ihrer ehemaligen besten Freundin Christa, die mittlerweile mit einem Neonazi verheiratet ist darüber zu sprechen.

Uli schlägt jedoch eine Welle des Hasses entgegen, dessen Wucht mich auch sehr schockiert hat. Erschwerend kommt später noch hinzu, dass Ulrikes Bruder Marc in den Dunstkreis der Neonazis gerät.

 

Ingo, der ganz eigene Gründe für seinen Aufenthalt im Osten hat und die starrköpfige Ulrike müssen sich zusammenraufen und es ist toll zu lesen, wie sich die beiden aneinander gewöhnen und sich später auch vertrauen.

Der Schreibstil ist schön flüssig und mir haben besonders auch die in kursiv gedruckte Sätze gefallen, die die jeweiligen Gedanken wiedergeben. Die langen Kapitel fand ich zunächst gewöhnungsbedürftig, aber machten für mich dann Sinn, da sie jeweils einen Tag wiedergegeben haben.

Die komplexen Ereignisse weiten sich aus, als ein weiteres Mädchen schwer verletzt gefunden wird und es kommen Verbindungen, Vertuschungen und Geschehnisse aus der Vergangenheit ans Licht, die mich entsetzt haben. Ich fand das sehr eindrücklich, aber eben nicht plakativ geschildert, was für mich eher noch mal eine ganz besondere Wucht entfaltet hat und bis jetzt noch nachhallt.

Die Spurensuche der Runen und deren Bedeutung fand ich sehr interessant und spannend geschrieben. Auch Ingos Gründe für seinen Aufenthalt im Osten hatte ich so auf keinen Fall erwartet!

 

Und auch wenn mir das Ende überwiegend gefallen hat, finde ich persönlich, dass einiges dann doch zu schnell abgehandelt worden ist und ich hätte gerne mehr von Christa zb erfahren.

Vielleicht deutet der letzte Satz auch noch auf eine Fortsetzung hin, ich würde auf jeden Fall gerne mehr über das ungleiche, sympathische Ermittlerteam lesen!