Rezension

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Zuviel des Guten

Blütengrab -

Blütengrab
von Ada Fink

Bewertet mit 2 Sternen

Starker Beginn, gute Beschreibung der Situation und dann auf einmal viel zu viel, komplett unlogisch

Zuviel des Guten

Ada Fink, ein Pseudonym, hat hier einen Thriller geschaffen, der anfangs richtig gut thrillt. Eine spannende Geschichte, angesiedelt kurz nach der Wende in einer eher verlassenen Gegend der ehemaligen DDR. Es gibt die ersten Nazis, es gibt die „Besserwessis“ und es gibt die Perspektivlosigkeit für Landstriche und Bevölkerungen. Dahinein platzt ein außergewöhnlicher Mordfall, ein junges Mädchen wurde sexuell missbraucht , ermordet und in einer merkwürdigen, altgermanischen Art aufgebahrt.

Eine Geschichte, die viele Rätsel aufweist. Der Kieler Kommissar, der sich aus privaten Gründen in diese Gegend beworben hat, muss mit der vor Ort ermittelnden Beamtin erst einmal klarkommen, seine Ideen kommen nicht gut an, die Ausstattung ist katastrophal, die eigenmächtigen Methoden seiner Vorgesetzten sind auch nicht sein Geschmack.

Doch schnell kommen die beiden sich beruflich näher und ziehen mehr und mehr an einem Strang. Bis hierher ist das Buch wirklich gut. Aber dann will die Autorin einfach alles, wirklich alles, wirft alles zusammen und zum Ende kommt einfach nur hanebüchener in sich vollkommen unlogischer Quark heraus. Die Nazis sind schon deutschlandweit vernetzt, die Tochter des Kielers ist bei der RAF, die neue Kommissarin aus Frankfurt kennt nicht nur dieses Geheimnis, nein, sie könnte auch einen direkten Kontakt herstellen – sie, die Polizistin mit der abgetauchten Nachwuchsterroristin! Zudem ist natürlich nicht nur die Stasi in die Mordfälle involviert, nein es muss natürlich in allerhöchste Kreise gehen, sodass ein verdächtiger Manager nur wenige Minute braucht, damit der Staatsanwalt von seinem Minister zurückgepfiffen werden kann. Das macht so gar keinen Sinn, und dann ist der Mörder selbst gar kein Kinderschänder. Nein, das macht keinerlei Sinn mehr. Und bei dieser Aufzählung habe ich die familiären und sonstigen Verstrickungen vor Ort gar nicht mit aufgeführt.