Rezension

Konnte mich als Krimi nicht überzeugen

Die Schattenbucht
von Eric Berg

„Die Schattenbucht“ ist ein Kriminalroman von Eric Berg, der am 22.02.2016 im Limes Verlag erschienen ist und 416 Seiten umfasst.

Der Inhalt:
Marlene Adamski ist eine Frau mittleren Alters und nach einem Suizidversuch in psychologischer Behandlung bei Ina Rudolph. Ina kommt jedoch mit der Therapie und Aufarbeitung des Geschehens nicht wirklich voran, denn Marlene schweigt beharrlich und ihr Ehemann Gerd ist noch viel unkooperativer. Irgendwie scheinen beide etwas zu verbergen.  Ina ist aber noch mit einem anderen Fall betraut, hier geht es um einen jungen Patienten, Christopher, dessen Mutter verschwunden ist. Ina hat allerdings auch genug eigene private Sorgen. Ihre Tochter taucht plötzlich wieder bei ihr auf und ihr Freund Bobby verhält sich irgendwie seltsam. Bei Inas Recherchen, um der Ursache für den Suizidversuch auf den Grund zu gehen, muss sie feststellen, dass es eine Verbindung zwischen Marlenes und Christophers Fall gibt und sogar ihr eigenes Umfeld mit involviert ist.

Der Schreibstil:
Das Buch ist in 17 Kapitel eingeteilt. Erzählt wird in der 3. Person in 2 unterschiedlichen Zeitsträngen. Zum einen der Gegenwartsstrang, der nach Marlenes Suizidversuch beginnt. Und zum anderen der Erzählstrang 14 Monate vorher.
Man kennt eigentlich von Anfang an Täter und Opfer, nur das Motiv bleibt einige Zeit im Dunkeln. Spannung war mir für einen Kriminalroman zu wenig vorhanden, erst im letzten Drittel des Buches wurde diese aufgebaut, das Buch hatte mich aber auch dann nicht fesseln können. Dennoch war der Schreibstil allein angenehm und flüssig zu lesen mit einigen unerwarteten Wendungen und Cliffhangern am Ende der Kapitel.

Die Charaktere:
Diese sind zwar gut dargestellt, allerdings agieren sie für mein Empfinden völlig überzogen und teilweise unglaubwürdig. Als ich das Motiv der Täter endlich gekannt habe, stand für mich ihr Tun und Handeln in keiner Relation zum Motiv. Sympathie konnte ich für keinen der Charaktere empfinden.

Meine Meinung:
Für einen Kriminalroman  konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Es muss nicht mal auf jeder 10. Seite eine Leiche auftauchen, aber wenigstens ein sich steigernder Spannungsbogen mit einem guten Showdown sollte vorhanden sein. Hier war für mich noch viel Luft nach oben.

Das Buch bekommt daher 3 von 5 Sterne von mir.