Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

konnte mich nicht mitreißen

Das Jahr des Rehs
von Stephanie Jana Ursula Kollritsch

Bewertet mit 3 Sternen

Beim Aufräumen auf dem Dachboden stolpert die bald 40jährige Bella über einen Karton mit Briefen, die sie sich zur Studentenzeit mit ihrer Freundin Bine geschrieben hat. 17 Jahre haben sich die beiden Freundinnen aus den Augen verloren, doch nun nehmen sie – zunächst per mail, später auch per Telefon oder auch mal von Angesicht zu Angesicht – wieder Kontakt zueinander auf und berichten sich aus ihrem Leben.

Im darauffolgendem „Jahr des Rehs“ wird dieser Kontakt beiden zu einer Stütze, als die eigene Welt aus den Fugen gerät.

 

„Das Jahr des Rehs“ beschreibt das Wiederfinden und Wiederauflebenlassen der Freundschaft zwischen der Journalistin Isabella Becker und Sabine Born, die als Architektin ihre Brötchen verdient.

War ich von der Idee, einen Roman rein in Mailform zu verfassen anfangs noch angetan und hielt dies für „mal was anderes“, so stellte ich bald fest, dass mir diese reine Erzählform nicht so wirklich liegt. Auch hatte ich Schwierigkeiten, die beiden Protagonistinnen auseinander zu halten und musste ein ums andere Mal wiederholt in den Kopf der jeweiligen mail schauen, um mich zu erinnern, wer nun gerade aus ihrem Leben erzählt. Denn Anfangs ging es vermehrt um die gemeinsamen Erlebnisse und da fehlte mir für jede der Frauen eine eigene Stimme.

Dies wurde besser und der Mittelteil somit interessanter, als es um die unterschiedlichen Lebenswege der beiden ging. Dennoch war dieser Roman keiner, der mich wirklich mitriss. Auch störte mich, dass ich als Leser nie „live“ dabei war, auch oder gerade nicht bei den Telefonaten miteinander oder wenn sich die Protagonistinnen für kurze Zeit trafen. Dadurch blieben mir beide Frauen die ganze Zeit über fremd und ich habe mit keiner von ihnen mitfühlen können.

Zum Ende hin macht die Geschichte dann einen Zeitsprung , um dann abrupt zu enden. Und ich frage mich, was mir die Autorinnen mit ihrer Geschichte haben sagen wollen. Ausser, dass eine Freundschaft manchmal auch eine jahrelange Funkstille erträgt, aber ich denke, das sind die absoluten Ausnahmen in der heutigen, schnelllebigen Zeit.