Rezension

Krimi mit guten Ansätzen

Erbschande -

Erbschande
von Dirk Trost

Bewertet mit 3.5 Sternen

Teilweise spannend und unterhaltsam, dann leider zu konstruiert und unglaubwürdig

Thyra König, eine Investigativ-Journalistin, muss miterleben, wie sich ihre beste Freundin Bea das Leben nehmen will. Was ist da nur passiert, was die selbstbewusste und taffe Bea soweit getrieben hat? Thyra möchte dieser Geschichte auf den Grund gehen. Daher folgt sie einem Mann, der die Frauen zuerst verzaubert, sie danach finanziell ausnimmt, um sich am Ende in Luft aufzulösen. Die verlassenen Frauen bleiben am Boden zerstört zurück. Die Spur führt Thyra von Hamburg in das verschneite Berchtesgadener Land. Mit an Bord ist der ehemalige Kriminalbeamte Mackensen, der nun als privater Ermittler tätig ist. Thyra und ihn verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Die Ermittlungen und die Suche nach dem Mann fördern noch eine ganz andere Geschichte zu Tage, die viel weiter in die Vergangenheit zurückreicht.

Der Schreibstil von Dirk Trost ist flüssig und gut zu lesen. Thyra ist ein interessanter und unerschrockener Charakter, der sich gerne in Gefahr begibt. Ich kannte die beiden Vorgängerbände noch nicht, konnte aber problemlos folgen. Der Krimi hat so seine Stärken, aber leider auch seine Schwächen. Vieles erschien mir zu konstruiert und unglaubwürdig. Der Schluss konnte mich nun wirklich nicht überraschen, so dass auch der Spannungsbogen am Ende kaum noch vorhanden war. Stark fand ich die Zusammenarbeit zwischen Mackensen und Thyra und ihre Dialoge. Ein solider Krimi, bei dem das Potential leider nicht voll ausgeschöpft wurde.