Rezension

Kurzprosa

Tu's nicht - Etgar Keret

Tu's nicht
von Etgar Keret

Bewertet mit 4 Sternen

Etgar Keret ist wohl der bekannteste Autor der kurzen Prosaform aus Israel und einer der originellsten der Welt.

Die dramatische Titelgeschichte hat mich auf Anhieb umgehauen und ist der Grund, warum ich das ganze Buch lesen wollte.

Es geht um einen verwitweten Mann, der mit seinem kleinen Sohn auf der Straße entlanggeht, als sie plötzlich einen selbstmordgefährdeten Mann auf dem Dach sehen, der springen will. Tu´s nicht schreit der Vater, doch der Mann hört ihn nicht.

Da hilft nichts außer zu ihm hoch zu laufen.

In den kurzen Momenten auf der Straße und den Weg die Treppe hoch, geht ihm seine eigene Tragödie durch den Kopf. Der Unfalltod seiner Frau, bei dem er am Steuer saß, die Traumatisierung seiner Kinder und jetzt diese Situation.

Das ist dermaßen zwingend geschrieben, dass ich mich nicht einen Moment von der Story losreißen konnte.

Weitere Stories haben ähnliche Qualitäten, sind aber meist ruhiger angelegt.

Sehr mochte ich die Geschichte Todd, in der es um die Kraft des geschriebenen Wortes geht. Tabula Rasa ist eine der Geschichte, die mehrteilig ist, also mehrere Kapitel hat.

Ich mag auch die originellen Titel mancher Keret-Geschichten, z.B. „Das vorletzte Mal, als sie mich aus der Kanone schossen“.

So weit erst einmal. Weitere Geschichten hebe ich mir noch auf, denn es empfiehlt sich, die Geschichten nicht alle sofort hintereinander zu lesen, sonst verpufft die Wirkung mit der Zeit und das wäre wirklich schade.

Fazit: Qualitativ hochwertige und originelle Kurzgeschichten!