Rezension

Kurzweilige Unterhaltung. Typisch Anne Hertz :)

Die Sache mit meiner Schwester - Anne Hertz

Die Sache mit meiner Schwester
von Anne Hertz

Bewertet mit 3 Sternen

Erster Eindruck nach 50 Seiten:
Der Stil ist Anne Hertz typisch unkompliziert. Es ist angenehm zu lesen. Die Tagebucheinträge der beiden von früher, die vor dem 1. Kapitel angesiedelt sind, sind natürlich in Teenie-Sprache geschrieben. Was mich persönlich einfach generell nervt. *hust* Also Teenager. Nicht Tagebucheinträge.
Habe ich mich am Anfang noch gefragt wie wichtig die Rolle von Niklas wohl wird, finde ich an dieser Stelle, dass er ein absoluter Vollidiot ist und hoffe er wird nie wieder erwähnt. ^^ Als sich abzeichnet wie die Katastrophe so aussehen wird bin ich durchaus etwas erschrocken. Das hatte ich jetzt in der Intensität nicht erwartet. Auch hätte ich nicht erwartet, dass es so schnell passiert. 

Inhalt:
Die beiden Schwestern schreiben zusammen als “Sanne Gold” Frauenromane und verstehen sich angeblich blendend. Tatsächlich reden sie aber nur noch das nötigste miteinander. Vorzugsweise wenn eine Kamera dabei ist. Doch in einer Talkshow wird dann das volle Ausmaß deutlich und es kommt anschließend zum folgenschweren Streit.  

 

Fazit:
Es ist – sofern ich mich an die anderen Bücher richtig erinnere – ein typischer Anne Hertz Roman. Zumindest vom Stil her. Nicht übermäßig anspruchsvoll, angenehme Unterhaltung, man hat von Beginn an seine (gewollten) Lieblinge und trotzdem ist es irgendwie anders, weil man eben nicht den Fokus in der Lovestory erwartet… wie es ja sonst immer so der Fall ist. An manchen Stellen finde ich es etwas langatmig. So hab ich nach den ersten 5 Kapiteln etwas gebraucht um wieder rein zu kommen. Die letzte Hälfte des Buches ging es dann aber wirklich fix. Woran das lag kann ich nicht sagen.

Die Protagonistin „Nele“ ist mir zu jeder Zeit sympathisch. Sie wirkt allerdings wesentlich jünger als sie ist und das könnte dem ein oder anderen wohl negativ aufstoßen. Ich mag sie jedenfalls und nehme ihr auch alles was sie tut ab. Für mich ist sie sehr stimmig. Bei den anderen Charakteren gibt es natürlich das gewollte Hassobjekt und bei einem Charakter hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass man ihn entweder schlechter darstellt oder ins bessere Licht rückt. Dieses Mittelding zwischen „Nicht ganz sympathisch, aber doch nett“ ist für mich nicht ganz sauber und überzeugend.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Ich hab mich gut unterhalten gefühlt. Und das ist – meiner Meinung nach – alles was ein Buch aus diesem Genre können muss. Mich unterhalten. Nicht überraschen. Keine spontane, großartige aus dem Hut gezauberte Wendung. Es muss mich unterhalten. Und das von Anfang an sehr klare Ende muss einfach einen schönen Weg bekommen. Das hat hier funktioniert. Nochmal lesen würde ich es jetzt nicht unbedingt. Deswegen komm ich zur folgenden Bewertung.