Rezension

Langwierig mit guter Wendung

In einer stillen Bucht -

In einer stillen Bucht
von Luca Ventura

Bewertet mit 3 Sternen

Das schlichte Cover finde ich sehr schön gewählt. Das Bild mit dem türkisen Meer sticht sofort heraus und macht Lust auf Urlaub.

Das Buch ist wohl das 3. Buch einer Reihe. Für die Geschichte selber ist das unerheblich, da sie nichts mit den anderen Büchern zu tun hat. Für den Hintergrund zu den Hauptfiguren kann es tatsächlich sein, dass einem die eine oder andere Info fehlt, sollte man die anderen Bücher noch nicht gelesen haben.
Am Anfang verströmt das Buch eine Art Leichtigkeit, Dolce Vita eben, obwohl im vermeintlichen Paradies ein Mord geschehen ist. Durch die Beschreibung bekommt man Lust sofort ins türkisblaue Meer zu springen und damit Fernweh, da wohl die wenigsten das Meer direkt vor der Haustür haben.
Leider verliert sich diese Leichtigkeit im Laufe des Buchs und das hat nichts damit zu tun, das es ein Krimi und damit ein ernstes Thema ist. Zudem werden mir die beiden Hauptfiguren, Rizzi und Cirillo, im Laufe des Buches etwas unsympathisch. Fast das gesamte Buch, bis auf zwei Kapitel, sind aus der Sicht von Rizzi und dann plötzlich doch noch welche aus Sicht Cirillos. Da hätte ich es besser gefunden, wenn entweder abwechselnd oder in einem bestimmten Turnus die Sichtweise gewechselt hätte oder aber man bei Rizzi bleibt und er das erzählt bekommt, was passiert ist. So hat es den Anschein, als wollte der Autor es sich leichter machen, in dem er einfach die Perspektive ändert.
Auch passiert gefühlt ewig nichts, es ist zwar nicht direkt unspannend geschrieben, aber selbst nach 2/3 des Buches sind die beiden Ermittler und damit der Leser nicht wirklich einen Schritt weiter.
Gut fand ich hingegen die Wendung zum Schluss, die hat nochmal etwas unerwartetes und spannendes reingebracht.

Fazit: Das Buch ist nicht schlecht, der Schreibstil hat mir sogar recht gut gefallen, ich würde dem Autor vielleicht sogar nochmal mit einem anderen Buch eine Chance geben. Allerdings dann eher mit einer anderen Hauptfigur. Sprich, die anderen Bücher dieser Reihe werde ich eher nicht lesen und auch dieses Buch wird wahrscheinlich eher kein Re-Read werden.